Nun habe ich lang genug Funkstille gehabt, hab die vorletzte Ferienwoche noch einmal genutzt zum Abschalten. Irgendwie stehen im August viele Geburtstage an - was nicht vollkommen unerklärlich ist, wenn man die Zeugungsumstände bedenkt. Jedenfalls hat auch Er bald Geburtstag, und diesen Feiertag finde ich spannend. Er nullt, wird nun dreißig Jahre alt. Ich werde in diesem Jahr fünfunddreißig. Ich war gerade dreißig geworden, als wir uns näher kennen gelernt haben.
Ich habe hier im Blog einmal darüber nachgedacht, was der Altersunterschied ausmachen kann. Ob Er nun in ähnliche Denkmuster rutscht wie ich damals? Raus aus den verklemmten, unabhängigen Zwanzigern?
Ich darf ihm nichts Handfestes zukommen lassen, Geburtstagskarte oder so. Ich habe ihm einmal Liebe Grüße an die Windschutzscheibe geklemmt und seine Freundin hat bereits Stress gemacht. Das kommentiere ich nicht weiter. Immerhin gibt es die digitale Kommunikation, und somit werde ich seine Geburtstagsgrüße per Kamera aufnehmen und ihm dann den Videolink schicken. Ich möchte, dass Er mich wenigstens auf diese Weise nochmal zu sehen bekommt (seine Freundin möchte nicht, dass wir uns sehen).
Dreißig. Ob ihm das irgendwas ausmacht? In Filmen und Serien und unter Schwulen wird immer gewitzelt, dass das Leben mit dreißig zuende sei. Ich habe es ein bisschen anders erlebt; ich empfinde es mit dreißig als aufregender, abenteuerlicher, ich fühle mich unabhängiger, es haben sich mehr Ziele zum Entdecken für mich aufgetan.
Sechzehn, einundzwanzig, fünfunddreißig. Vierundneunzig, und meine Oma genießt das Kaffeetrinken und Halmaspielen in vollen Zügen.
Jede Zeit scheint ihre guten Seiten zu haben, man muss sie nur zu entdecken und zu genießen wissen.
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