Samstag, 18. August 2018

Das Diktat


Was mich nervt: Ich schaue einen tollen, immersiven Film, bin von der Handlung und den Effekten total eingenommen, meine Gedanken rasieren auf Hochtouren und die Inspiration schlägt zu: Mir kommt eine tolle Idee für einen Blogeintrag. Um sie bloß nicht zu vergessen, bevor der Film zu Ende ist, pausiere ich, gehe zum Schreibtisch, nehme mir Zettel und Stift und schreibe mir die Idee auf, im Idealfall in einer später noch lesbaren Schriftart (ist leider nicht immer gegeben, oft kann ich nachher nur noch eine Linie erkennen, denn es musste ja möglichst schnell gehen, und beim Aufschreiben weiß ich immer, was da gerade stehen soll). Dann wieder vor den Fernseher, weiterschauen. Gerade bei 3D-Filmen ist es umständlich, erst noch die Brille abnehmen und wieder aufsetzen zu müssen. Ich habe irgendwann angefangen, Zettel und Stift immer vor mir parat zu haben, aber trotzdem reißen mich diese Notizen aus dem Erlebnisflow heraus.

Oder noch ein schönes Beispiel: Meditationen. Eine richtige Meditation dauert bei mir zwischen sechzig und neunzig Minuten. Während ich früher dachte, dass ich nie so lange stillhalten könnte, bin ich heute froh, diese Zeit zu haben, denn die erste Viertelstunde brauche ich überhaupt erstmal, damit mein Geist sich beruhigen kann und die Gedanken des Tages sich setzen, und erst dann kann ich mit speziellen Meditationstechniken beginnen. Dauert also eine ganze Weile. Und während dieser Zeit schießen mir alle möglichen Gedanken in einem Mordstempo durch den Kopf: Ich lasse meinen Schultag Revue passieren, ich überlege nochmal, was in dem Film gerade eben passiert ist, und immer wieder kommen mir dabei wunderbare Ideen für den Blog. Allerdings kann ich nicht, wie bei dem Film, einfach aufstehen und sie aufschreiben; für die Meditation ist es mir wichtig, regungslos liegen zu bleiben. Da hilft nur hoffen, dass die Idee am Ende noch im Kopf ist.

Oder aber man arbeitet mit Hilfsmitteln, und so habe ich mir nun endlich ein Diktiergerät zugelegt, nachdem die Idee schon über zwei Jahre durch meinen Kopf wabert. Das Gerät ist großartig, nur halb so groß wie meine Hand, kann auch als MP3-Player verwendet werden und hat Sprachaktivierung: Auf diese Weise nimmt das Gerät nur auf, wenn durch die Sprache ein bestimmter Lautstärkepegel erreicht wird (den man selbst einstellen kann).

Ich finde das toll: So lege ich das Diktiergerät zu Beginn der Meditation in meine Nähe und muss die wichtigen Gedanken nur laut aussprechen, um sie aufzuzeichnen. Ich spare tonnenweise Notizzettel, und weil das Teil nur so groß wie ein Feuerzeug ist, kann ich es überall problemlos mit hinnehmen. Das fällt für mich definitiv unter Home Improvement und macht Lust auf mehr Neuerungen.

Manchmal bin ich sehr einfach zufriedenzustellen.

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