Freitag, 31. August 2018

Wochenendplatzen

Frei! Alle Gedanken rausströmen lassen...

Jedesmal, wenn ich in der Schule ankomme, werde ich lautstark begrüßt. Das ist echt irre: Kaum steige ich aus dem Auto, gibt es direkt Geschnatter, laut, schnell, ich verstehe kein Wort. Und immer in Bewegung, hin und her, und ich denke mir, och Leude, könnt ihr nicht ein bisschen Ruhe einkehren lassen? Einfach ein bisschen ausgeglichener, und mir nicht gleich das Ohr abkauen?

Nein, können sie nicht, denn sie sind Schwalben in einer Parkgarage, und sie müssen ihre vier Jungen im Nest warnen, dass Gefahr im Anmarsch ist. Ratzfatz fliegen sie aus dem Nest auf einen der extra angebrachten Vorsprünge, um die Situation zu sondieren, während ich mich aus dem Auto pelle. Nur noch die Treppe zum Parkdeck hoch, dann bin ich weg und die Schwalbeneltern können mit ihrem Frühstücksgezeter weitermachen.

Die zweite Schulwoche ist um und die Deja-Vu-Erlebnisse häufen sich. Es fühlt sich alles so vertraut an: Das kleine Lehrerzimmer, in dem nur Knallköpfe sitzen (sagen sie selbst). Diese Schüler, die anfangen, eine eigene Identität zu entwickeln. Die lockeren Sprüche, die Tiefenentspannung. Der Umstand, dass ich unter der Woche keine Beiträge für den Blog schreibe, weil ich geistig voll in der Schule bin. Ich bin mittlerweile so oft an meine Zeit in St.Peter-Ording erinnert worden, dass ich langsam wirklich glaube, hier könnte ich richtig sein.

Eines dieser "Kenne ich!"-Erlebnisse ist der Meditationstag, der letzte Tag des Schulblocks. In SPO war es immer der Donnerstag, und auch an der KGS, jetzt ist es der Freitag. Bis zu diesem Tag nehme ich unzählige Eindrücke in der Schule auf, denke fast die ganze Zeit an den Unterricht, die Kollegen, die Schüler. Immer mehr Eindrücke sammeln sich, die ich gar nicht verarbeiten kann (deswegen fällt es mir wirklich schwer, unter der Woche Artikel für Euch zu schreiben!) - bis der Meditationstag kommt. Mein Gehirn voll beladen mit Erlebnissen aus der Woche, übervoll, dazu tolle Filmeindrücke, und dann geht es in die Meditation und endlich kommt die Zeit und Ruhe, das alles noch einmal durchzugehen. Als würde meine Gedankensammlung im Gehirn platzen und während der Meditation bunt durcheinander in alle Richtungen davonstreben.

Dieses Wochenendplatzen hatte ich in SPO sehr intensiv, es ist für mich zu einem unverkennlichen Teil einer tollen Phase geworden. Es ist schön, das jetzt wieder zu fühlen. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Monaten nicht alles falsch machen werde.

Und nu ab in's Wochenende!

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