Bei manchen Menschen kommt irgendwann der Ferien-End-Blues. Der stellt sich dann ein, wenn einem bewusst wird, dass die Ferien nun doch langsam zu Ende gehen und damit ein Ende der Freiheiten einhergeht, Verantwortung auf einen zukommt, der Tagesrhythmus neu eingependelt werden muss und vieles mehr. Ich kenne das Gefühl oft aus den kurzen Ferien.
Im Sommer ist das ganz anders, da bin ich am Ende sehr froh, dass es wieder in die Schule geht, und ich bin voller Vorfreude - mit Abstrichen für Stundenplan oder Unterrichtsverteilung. Der erste Schultag hat das alles wieder bestätigt. Ich bin in einem wunderbaren Beruf tätig, auch wenn ich mich gern frage, warum ich nicht Schauspieler geworden bin.
Heute stand ein reduzierter Stundenplan an, weil in den ersten drei Stunden Klassenlehrerunterricht war, und somit hatte ich nur zwei Stunden Englisch in meinem Grundkurs im zwölften Jahrgang (G9). Vorher habe ich mich mit meinem Praktikanten getroffen. Ich habe echt Angst, dass ich ihm jetzt drei Wochen lang zeige, wie man als Lehrer nicht sein sollte, und schon heute habe ich mich erwischt bei "Also ich habe das heute so gemacht, aber eigentlich sollte man es so machen". Aber im Gegensatz zu einem Referendariat kann ich vermutlich nicht zu viel falsch machen. Interessant, dass ein Unterrichtsentwurf (Raster, Lerngruppe, Didaktik, Methodik) mittlerweile zehn Seiten lang sein soll, wir wurden damals darauf gedrillt, das auf exakt drei Seiten zu bringen...
Der Zwölferkurs ist ein Geschenk - acht SchülerInnen (ich hatte noch nie so eine kleine Lerngruppe). Kein Druck, auf das Zentralabi hinzuführen. Gemütlicher kleiner Klassenraum an einer dauerkühlen Stelle der Schule. Ich bin total begeistert, heute gab es hauptsächlich Organisation und ein bisschen beschnuppern, aber die Gruppe kommt mir extrem sympathisch vor. Völlig unterschiedliche Köpfe, das könnte vielleicht ein wenig entschädigen dafür, dass ich meine Jetzt-Achtklässler nicht weiterführen darf. Vielleicht.
Jedenfalls war es ein wunderbarer erster Tag, an dem ich komplett zerflossen bin, es sind wieder zweiunddreißig Grad in der Wohnung, bis Donnerstag werde ich wieder Handtücher und Taschentücher in rauen Mengen verbrauchen. Morgen ist mein freier Tag, also gleich erstmal wieder ausschlafen (ist nötig, manchmal kann ich wegen der Hitze erst zwischen zwei und drei Uhr nachts einschlafen). Und es steht viel Papierkram an.
Ich hoffe, Ihr hattet einen schönen Montag? Ich wünsche Euch einen tollen Start in das neue Schuljahr!
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