Dienstag, 12. Juli 2022

Helgoland geht unter

So oder so ähnlich werden wir auf dem Dach herumwabern

Manchmal würde es sich lohnen, diese Kiel lokal-Zeitungen zu lesen, denn dann hätte ich schon längst gewusst, was hier abgeht. Habe ich aber nicht, und so wundere ich mich seit einigen Tagen, warum in unserem Viertel am Donnerstag und Freitag fast alle Parkplatzflächen gesperrt sein werden. Ich muss morgen früh tatsächlich das Auto umparken. Ob da irgendwelche Bauarbeiten anstehen, Leitungen verlegt, Rohre, whatever? Aber dann nur zwei Tage gesperrt?

Gehe ich doch einfach mal runter zu Tina in den Friseursalon, dort weiß man immer alles, und das ist großartig - und dort bekomme ich die Erklärung, dass nächstes Jahr die komplette Helgolandstraße aufgerissen werden soll, und vielleicht geht es um Vorvermessungen. Bisher haben wir hier Kopfsteinpflaster - ob das vielleicht asphaltiert werden soll? Viele Fragen, morgen schnappe ich mir mal eine jener oben genannten Zeitungen aus dem Salon. 

Für mich bedeutet das: Vorfreude! Natürlich könnte man sich ärgern wegen der anstehenden monatelangen Lärmbelästigung, Verkehrsblockade und so weiter. Der Buddhist ärgert sich aber nicht - er ärgert sich nie - und so bin ich total gespannt darauf, wie das alles hier aussehen wird während der Bauarbeiten, und was am Ende dabei herauskommen wird. Meditationen werden in die Nacht verlegt. Verkehr stört mich nicht, ich werde dann eh' nur noch mit dem ÖPNV unterwegs sein.

Und natürlich sehe ich vor meinem geistigen Auge schon, wie die große Buba und ich aus dem Fenster steigen, uns auf's Vordach setzen und mit Cocktails in der Hand muskulösen, schwitzenden Bauarbeitern zuschauen und uns prächtig amüsieren (und dabei das Vordach zum Einsturz bringen). 

Helgoland wird nächstes Jahr untergehen und ich freue mich schon drauf! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen