Samstag, 15. September 2018

Neun Jahre Facebook

Es scheint in Mode gekommen zu sein, Facebook scheiße zu finden (und trotzdem zu bleiben)...

Facebook hat mich darauf hingewiesen, dass ich der Seite genau heute vor neun Jahren beigetreten bin. Neun Jahr, eine wirklich lange Zeit, fast ein Viertel meines Lebens. Und was nicht in diesen neun Jahren alles passiert ist: Examen, erste Lehrjahre, Referendariat, ernsthaftes Verlieben, mittlerweile sechs verschiedene Schulen, drei unterschiedliche Wohnungen und Lebensorte.

Man könnte fast sagen, dass FB die einzige Konstante in diesen Jahren war. Und irgendwie bin ich froh drüber. Ich höre von immer mehr Menschen, die ebenfalls lange dabei sind, nun aber FB den Rücken kehren wollen, oder es bereits gemacht haben. Im Lauf der neuen Datenschutzverordnung sind es noch mehr geworden. Sie sehen eigentlich keinen Nutzen mehr in Facebook, außer vielleicht mit einem oder zwei Freunden zu kommunizieren. Sie möchten nicht, dass ihre Daten für personalisierte Werbung abgezogen werden. Sie möchten sich nicht mehr auf diese Weise einer Öffentlichkeit preisgeben.

Ich kann das verstehen; für mich stellt sich FB allerdings anders dar. In manchen schwierigeren Phasen ist ausgerechnet diese Community für mich ein Anker, der mir Sicherheit in irgendeiner Form gibt. Da kann ich immer mal vorbeischauen. Da kann ich meine Blogideen veröffentlichen. Da kann ich Menschen erreichen, denen ich vielleicht helfen kann. Für jemanden wie mich, der nicht so gern in der Realität unter Menschen geht, ist das ziemlich wertvoll. Gibt mir Sicherheit.

Ich habe hier die Sannitanic und die große Buba, und auch Er ist hier. Es beruhigt mich zu wissen, dass diese drei Menschen im Notfall erreichbar sind, und gleichzeitig habe ich nicht mehr diese Nerrvosität wie früher, wenn einer mal nicht sofort antwortet - eine der Sachen die ich wirklich nervig finde: Diese Markierungen, wann eine Nachricht gelesen worden ist. Sorry, aber wenn man sich geistig nicht dagegen gewappnet hat, kann das pure Schikane sein - "Sie hat das doch schon vor einer halben Stunde gelesen, warum antwortet sie nicht?" - "Mag Er mich vielleicht nicht mehr?" - und so weiter... kennt Ihr vielleicht.

Ich bleibe dabei, ich bin froh, dass ich Facebook habe. Ich habe es als Teil meines Lebens integriert, meine Verbindung zur Außenwelt aus meinem sicheren Weltraumhafen hier unter'm Dach. Und mir macht es nichts, wenn irgendjemand irgendwas über mich herausfindet; ich habe beschlossen, zu allem zu stehen, was ich tue, und damit habe ich auch nicht mehr wie früher Angst davor, mit meinen eigenen Taten konfrontiert zu werden (Stichwort Nichts bereuen!).

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