Guten Morgen aus Kiel!
Wie schön, die Sonne scheint und mich hat eine Erkältung flachgelegt. Naja, ich hoffe einfach mal, dass mein Immunsystem fix reagiert und bald alles wieder im grünen Bereich ist. Und bis dahin ist halt Pause angesagt, Schonzeit.
Das trifft auf so viele Dinge zu... nehmen wir als Beispiel doch mal einen Freund - ich nenn ihn Swim, warum, darum, und wir haben derzeit auch Pause. Wir haben seit fünf Monaten keinen Kontakt mehr, weil er mit dem Druck nicht klarkommt, den alle auf ihn ausüben. Er schafft es nicht, seinen Mitmenschen zu erklären, warum wir befreundet sind. Weil unsere Freundschaft nicht in die klassischen Raster passt, und Menschen sind bei etwas Ungewöhnlichem leider immer erstmal misstrauisch.
In solchen Situationen ist es wichtig, dass man selbst Rückgrat zeigt. Nun hat Swim bisher noch kein richtiges Rückgrat, das kommt wohl erst mit der Zeit. Sonst hätte er anders umgehen können mit jener Situation, in der seine Freundin ihm gesagt hat, dass sie Schluss mit ihm macht, wenn er diese Freundschaft mit mir weiterführt.
Klar, das ist armselig und peinlich und gleichzeitig verständlich: Wir haben hier Menschen, die keinerlei Vertrauen in ihre Beziehung haben.
Ich hoffe, dass ich Swim ein anderes Signal vermittelt habe: Als er Anfang September um die Pause gebeten hat, bin ich mitgegangen und so haben wir seither keinen Kontakt mehr. Und doch ist das weniger schlimm, als wir vielleicht vermutet hätten - wobei ich eigentlich nur für mich sprechen kann. Im Gegensatz zu seiner Freundin hab ich eine Menge Vertrauen in unsere Freundschaft, ohne mich von ihr abhängig gemacht zu haben. Und somit weiß ich: Irgendwann wird er etwas älter, etwas reifer, etwas stärker geworden sein. Irgendwann werden wir wieder zusammenfinden und dann auf einer anderen Ebene weitermachen.
Und wenn nicht, dann ist das auch okay, denn wie schrieb einst Rainer Maria Rilke?
"Man muss nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder
eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was
abfallen muss, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht
alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und
mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muss in sich
selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen
Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, dem gegenüber es nichts Vergangenes
und Verlorenes gibt."
Und genau deswegen bin ich zur Zeit sehr glücklich. :-)
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