Sonntag, 28. Februar 2016

Shaking the Habitual

Wir haben uns in unseren Jahren an so Vieles gewöhnt.

Wie ordentliche Kleidung aussieht, wann wir zu essen haben, unseren Tagesrhythmus, wie man mit anderen Menschen umgeht, was typisch Mann und typisch Frau ist, was moralisch ist und was nicht, was guter Ton ist; all das haben wir in unser Verhalten aufgenommen, quasi als einen Habitus angenommen. Daraus ist das geworden, was uns - jeden für sich - ausmacht.

Wir haben es meistens anerzogen bekommen: "Du musst doch etwas essen", "Du solltest immer die Nieren bedeckt halten", "Du musst doch etwas an den Füßen tragen", "Das macht man nicht", "Das kannst Du doch nicht einfach tun", "Halte Anderen die Tür auf", "Mann und Frau gehören zusammen" - dieser Beispiele gibt es noch viele mehr.

Wir haben uns daraus eine Art Silhouette von uns selbst gebastelt. Eine Art Passform anerzogener Denkweisen. Daran ist auch an sich nichts Schlimmes, solange wir uns dessen bewusst sind und ab und an mal aus unserem Verhalten "ausbrechen". Uns immer mal wieder neu erfinden. Anerzogenes hinterfragen und neu konfigurieren.

Das vor Kurzem getrennte schwedische Duo "The Knife", bestehend aus Olof und Karin Dreijer, hat genau das zum Thema ihres letzten Albums "Shaking the Habitual" gemacht. Bereits davor haben sie, wie zB im Musikvideo zu "Pass This On", mit Erwartungen gespielt und uns überrascht, provoziert, als Hilfestellung, damit wir mal aus unserer Normalität ausbrechen. DANKE!

Ist es denn so schlimm, wenn man einen Kindheitspanzer trägt, der uns sicherlich auch gegen irgndwas schützt? Nun, wenn man dann einen Menschen kennenlernt, der etwas unkonventionell ist, dann wird man vielleicht gezwungen, seine eigenen Werte und Ansichten in Frage zu stellen. Unter Umständen stellt man sich damit einer Menge Gegenwind aus den eigenen Reihen, Verständnislosigkeit seitens der Eltern, der Freunde oder der eigenen Freundin. Sie können nicht verstehen, warum man - der man sich immer in ihre erwartete Passform gefügt hat - jetzt auf einmal neue Ansichten gewinnt.

Man muss sich fragen, woran man eigentlich glaubt.

(Ja, Flo, ich meine damit zum Beispiel Dich, der Du von Deinen Leuten so viel Gegenwind bekommen hast, dass es uns auseinander gebracht hat.)

The Knife machen uns Mut zu diesem Wandel, Mut zum Ausbrechen, sie leben es uns im Video "A Tooth For An Eye" vor - wir sehen eine Umkleidekabine eines Sportteams, darin Männer, die sich für einen Sport umziehen. Muskulös, untersetzt, jung, alt, groß, klein. Wir erwarten einen "Männersport", vielleicht teffen sie sich zum Fußball. Sie gehen in die Sporthalle und beginnen mit Aufwärmen und Dehnübungen. "Coole" Gesten werden ausgetauscht. Dann wenden sich die Blicke, alle schauen auf einen Neuankömmling. Der Trainer.

Genauer: Die Trainerin. Eine junge Frau tritt in die Mitte der Gruppe und beginnt eine Choreographie. Die Männer folgen ihrer Weisung. Sie bieten uns einen energiegeladenen Ausdruckstanz, lassen nach einem Augenzwinkern der Frau sogar Nähe untereinander zu. Männer, die etwas typisch Unmännliches tun.

Das ist grandios, wunderbar! Lädt zum Nachahmen ein: Wen interessiert es, was die Anderen denken? Zieh Dein Ding durch! Schüttel mal all die Konventionen ab - shake the habitual!


Samstag, 27. Februar 2016

Tempo! (und Tempuswechsel)

Ich gehe schnell, ich rede schnell, ich denke schnell.

Ich hab in dieser Aussage mal ein paar schöne Stilmittel verpackt. Latinisten sehen hier vielleicht ein asyndetisches Trikolon, eine Anapher, eine Epipher, eventuell gar eine Klimax. Ja, es heißt die Klimax, denn das griechische Wort für Leiter ist femininen grammatikalischen Geschlechts. So, Schluss mit Bildung.

Mir ist dieser Gedanke heute im Sophienhof gekommen. Ich wollte zu einem bestimmten Ziel, also gehe ich mit großen Schritten sehr zügig darauf zu, ich nehme die Umwelt dabei kaum wahr. Wenn mich ein Bekannter in so einer Situation anspricht, bekomme ich das meistens überhaupt nicht mit. Und wenn doch, dann antworte ich kurz angebunden, was von Manchen als arrogant oder abfällig empfunden wird. Und dann sind sie überrascht oder enttäuscht.

Es sei denn, sie kennen mich; dann wissen sie, dass ich in Gedanken schon vier, fünf Schritte weiter bin. Das ist Hochbegabung, und es fühlt sich so an: Der ganze Tagesablauf ist wie ein Drehbuch, das abgespielt wird. Ich versuche dabei, möglichst effizient die Gedanken zu sortieren, Unwichtiges beiseite. Was ich als nächstes mache, ist bereits festgelegt. Mein Körper geht durch den Sophienhof, in Gedanken bin ich aber schon zuhause und überlege, wie ich die Wohnung am besten für die Meditation umräume.

Es läuft also ein Drehbuch "Gedanken" ab, während ein Drehbuch "Action" für Außenstehende sichtbar ist. Das Gedankenbuch wird in einem Mordstempo fortgeschrieben, und manchmal schlägt sich das auch im Actionbuch nieder - so wie heute, dann gehe ich schneller und werde ungehalten, wenn mich jemand bremst.

Das kann ich nicht haben, dass jemand sich in mein Drehbuch einmischt. Ich kann dann zu Wutausbrüchen neigen, oder aber ich blockiere vollständig. Sieht für den Beobachter dann so aus: Ein zwei Meter großer Mann steht kontemplativ bei Edeka vor den Dosensuppen. Lange. Länger. Und wenn dann noch jemand fragt "Kann ich ihnen helfen?", ist der Ofen komplett aus. Drehbuch zerreißen, für eine Tausendste Sekunde alle Leute wegschmeißen, aller Ereignisse, alles. Neustart.

Gerade jetzt ist es auch wieder so. Das Tippen dieses Textes scheint mir lästig. In meinem Kopf ist er doch schon geschrieben, und wesentlich umfangreicher und detaillierter als das Bisschen hier. Kann das mal bitte schneller gehen? In gedanken bin ich schon bei der nächsten Meditation, während ich noch diesen Text tippe.

"Ja, warum schreibst Du das denn überhaupt auf, wenn Dich alles so nervt, Du kannst dann doch alles im Kopf abmachen!" - Berechtigter Einwand. Ich trainiere mich damit. So wie ich mit der Askese und der Meditation meinen Körper unter Kontrolle zu bekommen versuche, so ist auch die "Entschleunigung" eine Methode. Quasi ein Fitnessgerät fürs Gehirn. Aber zur Entschleuigung ein anderes Mal mehr, ich musste heute einfach das mit dem Tempo loswerde. Mann, scheiß Internet, veröffentliche den Post etwas schneller, damit ich endlich einen Film anschauen kann!

Freitag, 26. Februar 2016

In Askese leben

Das altgriechische Verb "askein" heißt unter anderem "trainieren, üben", davon wird das Substantiv "áskesis" abgeleitet, "die Übung".

Ich habe diese Phasen ab und an. Ich hab mir vorgenommen, ab morgen wieder asketisch zu leben, naja, zumindest im Bezug aufs Essen. Ich werde nur noch trockenes Brot essen und Wasser trinken. Welche Effekte hat das?

Auf der negativen Seite steht zum Beispiel, dass ich Gästen nichts anbieten kann, weil meine Wohnung bis auf Wasser und Brot von Nahrungsmitteln befreit ist. Außerdem steht da mein Kreislauf, der gern mal ein bisschen schwächelt und in dieser Phase wenig Energie bekommt.

Nun folgt die positive Seite. Die Geschmacksknospen auf der Zunge werden durch den Entzug diverser Leckereien deutlich empfindlicher (der Experte nennt sowas "sensorische Deprivation"). Nach einer Weile wird das Brot wie Ambrosia schmecken, der Götternektar, himmlisch. Das tut meiner von Geschmacksverstärkern verseuchten Zunge mal ganz gut.

Es ist eine Übung in Disziplin, und auch das ist gut, weil ich meine (Körper)beherrschung verbessere. Wenn ich durch den Supermarkt gehe, widerstehe ich all den bunten Verpackungen und den lockenden Bildern. Ich hole mir mein Brot und gehe wieder. Es ist ein tolles Gefühl, sich unter Kontrolle zu haben.

Ich fühle mich leichter, vor allem aber aufrechter. Das ist ein Ding der Psyche. Mir tut das ganz gut, auch wenn es - streng genommen - nicht gesund ist. Es bestätigt mir, dass ich mein eigener Herr bin.

Donnerstag, 25. Februar 2016

Freundschaft

Mir geht immer mal wieder die Frage durch den Kopf, was Freundschaft genau ist. Wie sich ein "Freund" definiert. Vor Kurzem habe ich gelesen, dass echte Freunde auch nach einer noch so langen Pause wieder da weitermachen, wo sie aufgehört haben.

Ich kann dieser Aussage gut zustimmen. Ich habe drüber nachgedacht, wie das mit mir und Flo ist. Zwei Jahre hatten wir eine sehr interessante und intensive Freundschaft. Dann kam etwas (bzw. jemand) dazwischen und wir wurden gezwungen, eine Pause zu machen. Diese Pause besteht seit etwa einem halben Jahr und keiner von uns hat bisher das Gefühl gehabt, dass wir jetzt weitermachen können. Wir fühlen uns dazu nicht bereit. Okay, ich kann nicht für ihn sprechen - aber ich fühle mich nicht bereit.


Ich habe tatsächlich noch nie einen Freund wie ihn gehabt. Und wenn ich an uns beide denke, spüre ich es eben ganz genau: Auch wenn diese Pause noch lang andauern wird, denke ich, dass wir irgendwann weitermachen können wie zuvor. An mir soll es zumindest nicht liegen. Ich möchte ihm dann nicht mit Vorwürfen begegnen, warum er sich nicht gemeldet habe und und und, Ihr kennt all die Vorwürfe, die man sich gegenseitig macht, wenn man kein Vertrauen in die Freundschaft hat.

Ich bin mir sicher, dass wir wieder zueinander finden, wenn wir dafür bereit sind, und ich bin mir sicher, dass wir es ohne Vorwürfe oder Schuldzuweisungen machen. Ich liebe ihn und daran hat sich bis heute nichts geändert. Wir beide haben Fehler gemacht in unserer Geschichte. Wir haben Neuland betreten und waren ziemlich unbeholfen. Aber es war ein sehr schönes Gefühl,, und ich habe nicht vor, es endgültig aufzugeben um der Genugtuung willen, Recht gehabt zu haben.

Ja ja, solche Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man bei Sky an der Kasse steht. So, und nun heißt es Wäsche aufhängen und Welt retten, bescheiden wie eh und je! ;-)

Parodius

Herzlich willkommen für einen Moment in der Welt knallbunter SNES-Shoot'em'ups der 90er. Genauer gesagt: Das Spiel Parodius, welches nicht nur für Augenkrebs und epileptische Anfälle sorgt, sondern uns auch einen authentischen Einblick gibt in die irre Gedankenwelt der Spieledesigner. Da trifft man auf duschende Pinguine, ein Katzenschiff, Vulkane, die Auberginen ausspucken und auf das hier:



Beim Spielen heute Abend mit meiner Gaby ist mir mal wieder bewusst geworden, dass es nicht immer hoch anspruchsvolle Unterhaltung sein muss. Es tut gut, das Gehirn einfach mal abzuschalten und einfach drauflos zu ballern. Und nun schreien die "besorgten Eltern" wieder herum, dass Videospiele ja gewalttätig machen. So oft ist es noch nicht vorgekommen, dass ich nach einem Spiel einer Katze so lange Fische um die Ohren geschlagen habe, bis sie explodiert ist.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden, und so harre ich meiner weiteren Entwicklung, die von immer wieder neuen Videospielen begleitet wird. Ich freue mich, zugegeben, riesig auf das Final Fantasy VII-Remake für die PS4.

Bis dahin brauch ich Geduld und Geld. Letzteres wird etwas schwierig, weil die Unterlagen, die ich für meinen ALG I-Antrag brauche, im Ministerium verschollen sind. Da werden morgen einige Anrufe nötig sein. Und eventuell eine explodierende Katze als Briefbombe. Ich darf die Fische nicht vergessen!

Dienstag, 23. Februar 2016

Gute Unterhaltung

Ich liebe es, gut unterhalten zu werden. Am liebsten multimedial, und heute Abend per Hörspiel. Deutschland scheint eine Nation von Hörspielverrückten zu sein, und man muss sich schon eine Weile umschauen, um in der Unmenge an Angeboten das Passende zu finden.

Früher habe ich ganz gern TKKG gehört. Ein perfektes Beispiel, wie sich der Hörspielgeschmack mit Horizonterweiterungen wandeln kann: Heute wird mir bei manchen Äußerungen der TKKG-Bande übel. Dass Mädchen abends ins Bett gehören. Präventive Gewalt. Dass alle Verbrecher rote Haare und Pickel haben, außerdem rauchen sie alle und saufen und sind Rocker.

Was mich daran einfach extrem stört, sind die Stereotypisierungen in einer allzu heteronormativen Welt und das Gutmenschentum der TKKG. Wäre mir früher alles nie aufgefallen, aber mittlerweile hinterfrage ich Charaktere und staune nicht schlecht darüber, dass Tarzan, verzeihung: Dass Tim jegliche Schusswaffe mit einem Handkantenschlag überwinden kann. Kein Wunder, er wird schließlich als Verschnitt aus Herkules und Superman dargestellt; früher hab ich das alles einfach hingenommen, weils Spaß gemacht hat und ich da nicht solche Fragen gestellt habe.

Was also höre ich mit derzeit 32 Jahren gern?

"Point Whitmark" - eine Reihe mit Jugendhörspielen, theoretisch so etwas wie die FSK12-Version von Gabriel Burns; ebenso hochwertig, damit darf man bei dem Label aber auch rechnen. Herrlich auf amerikanisch getrimmt, herrlich trashig und mysteriös und eine nette Abwechslung für diejenigen, die nach momentan 179 Folgen der drei ??? mal was Neues brauchen.

"Gruselkabinett" - eine Anthologie von Vertonungen bereits bestehender Gruselgeschichten. Qualitativ oft hochwertig (leider mit ein paar Ausnahmen, aber wer ist schon perfekt?) wurden zum Beispiel "The Monkey's Paw", "The Legend of Sleepy Hollow", "The Haunting of Hill House", "The Strange Case of Dr Jekyll & Mr Hyde" und viele weitere Literaturklassiker eingespielt. Mein derzeitiger Favorit ist die Geschichte "Pickman's Model" von H.P.Lovecraft.

Und dann sind da eigentlich auch noch mehrere Reihen, darunter fast alles, was das kleine Label "Pandora's Play" rausgebracht hat, außerdem "Gabriel Burns", bevor sie selbst den Faden verloren haben und ein Ende der Geschichte in absehbarer Zukunft nicht zu erwarten ist - und immer noch Bibi Blocksberg und die drei ???. Da bin ich einfach mal Kind geblieben :-)

Und nun gehts auf ins Gruselkabinett, heute mit einem Mehrteiler über Dracula!

Montag, 22. Februar 2016

Wann ich glücklich bin

Mir ist grad auf dem Weg von der Post nach Haus der Gedanke durch den Kopf gewandert, dass ich mir nicht von Anderen sagen lasse, wann ich "doch eigentlich glücklich sein müsste", oder - noch schlimmer - wann ich "doch eigentlich gar nicht glücklich sein könne". Sie wüssten es ja besser, weil sie ihre Maßstäbe auf mich übertragen. Aber so läuft es nicht.

Im Referendariat hat meine Englisch-Studienleiterin zu mir gesagt "Tobi, sie sind anders gestrickt und anders getaktet, und das ist auch gut so." - Diesen Satz habe ich mitgenommen, denn er stimmt einfach und bringt so Vieles mit sich, was Andere nicht verstehen.

Ich habe derzeit nicht mal genügend Geld, um meine nächste Miete zu bezahlen. Trotzdem fühle ich mich glücklich. Wie kann das sein?

Ich bin glücklich, wenn ich ich sein kann. Wenn ich nachdenken kann. Wenn ich intelligente Unterhaltung genießen kann. Wenn ich anspruchsvolle Kunst genießen kann. Wenn ich Rätsel lösen kann. Wenn ich ein gutes Buch lesen kann. Wenn ich Musik hören kann, die gerade meinen Nerv trifft. Wenn ich eine gute Tasse Tee trinken kann, wenn ich auf Reisen gehen kann.

Ich höre Menschen sagen: "Ich arbeite mir jetzt den Arsch ab, damit ich in 30 Jahren (wenn ich dann völlig durch bin) die Früchte meiner Arbeit genießen kann", und ich denke mir dann, dass ich mich damit niemals identifizieren könnte.

Für mich ist das Leben *jetzt*. Der Weg ist das Ziel. Ich lebe im Hier und Jetzt, ich genieße das Hier und Jetzt. Wieviel Zeit der Mensch damit verbringt, zu warten! Leben ist das, was geschieht, während wir andere Pläne machen.

Deswegen jetzt Schluss mit Warten, sondern ab in den Montag. Oder Dienstag. Oder wann immer dieser gedankliche Erguss gelesen wird.

Samstag, 20. Februar 2016

Mysteriöse schwedische Frauen (a.k.a. Mindfuck Music)

Ich bin zur Zeit dabei, einen schwedischen Musicact für mich zu entdecken, unter dem Namen "iamamiwhoami". Ich wette, Du hast jetzt erstmal in Ruhe die Buchstaben zu Wörtern zu machen versucht - hab ich auch ;-)

Dahinter verbirgt sich die schwedische Musikerin Jonna Lee. Ihre Musik deckt eine Reihe Genres ab, lässt sich aber problemlos als "Electronica" kategorisieren. Teilweise sind ihre Songs ziemlich eingängig, andere wiederum überhaupt nicht. Diese Musik benötigt Aufmerksamkeit. Noch spannender wird es, wenn man sich die Musikvideos dazu anschaut: Sie können als völliger Schwachsinn deklariert werden, damit macht man es sich selbst einfach und beraubt sich einer Menge lösbarer und unlösbarer Rätsel. Man kann nämlich auch versuchen, sich auf die rätselhaften Inhalte einzulassen und dann wird's erst richtig spannend.

Das Projekt erinnert mich sehr stark an "Fever Ray" von Karin Dreijer Andersson. Auch sie hat elektronische Musik veröffentlicht, wenngleich mit einem mystischeren Unterton, düsterer und gleichzeitig etwas zauberhafter. Auch sie hat dazu rätselhafte Musikvideos veröffentlicht. Und in der nächsten Zeit werden die Damen bei mir in einen Clash um die Vorherrschaft treten, während ich mir anschaue, was iamamiwhoami noch so zu bieten hat.






Und damit der geneigte Leser sich ein Bild machen kann, was er von diesen Damen zu erwarten hat, gibts auch gleich noch zwei geheimnisvolle Musikvideos dazu. Bitte keine Antworten erwarten! ;-)

Iamamiwhoami - y:



Fever Ray - Stranger Than Kindness:





Freitag, 19. Februar 2016

Sich schuldig fühlen

Ich wache morgens auf und denke als Erstes: Oh Mist, Du hättest früher aufstehen sollen. Du hättest schon so viel erledigt haben können. Du wolltest doch eigentlich aufräumen. Und der Papierstapel auf dem Schreibtisch wird auch immer größer. Und mit genau diesen Gedanken beginnt das Problem - nämlich nicht die Prokrastination an sich, sondern was sie mit dem eigenen Rückgrat anstellt, wie sie sich auf das Selbstbewusstsein auswirkt.

Durch diese ersten morgendlichen Gedanken stellt sich ein schlechtes Bewusstsein ein, und es folgt eine Kettenreaktion:

Der Postbote kommt und wirft Briefe ein. Ich sehe als Absender das Finanzamt, das Arbeitsamt, die Versicherung. Und weil ich ja eigentlich so viel hätte machen können und müssen, bin ich mir absolut sicher, dass es sich bei diesen Briefen und Mahnungen, Vorwürfe und Zurechtweisungen handelt. Das kann ich grad nicht haben, weils mir eh schon ein bisschen mies geht. Also kommen diese Briefe erstmal in die Ablage, um die kümmere ich mich, wenns mir besser geht.

Das schafft für eine kurze Weile Abhilfe, die Briefe geraten in Vergessenheit. Unabhängig davon, was sie tatsächlich enthielten, kann es sein, dass ein paar Wochen später wieder Briefe von denselben Absendern kommen, die im harmlosesten Fall Erinnerungen enthalten, oder erneute Ermahnungen. Ich trau mich gar nicht, sie auch nur aufzuheben, ich kicke sie in die Ecke.

Und dann sehe ich, dass das Licht am Anrufbeantworter blinkt. Jemand hat angerufen? Oh Mist, sicherlich war es mein Sachbearbeiter im Arbeitsamt, ich hab wieder alles falsch gemacht. Am besten lösche ich die Nachricht, ohne sie abzuhören. Das Problem ist (scheinbar) ganz schnell gelöst - nur das schlechte Gewissen wird immer größer, meine Körperhaltung immer kleiner, weil mein beschriebenes Rückgrat immer weiter bröckelt.

Das kann in einem Teufelskreis - oder besser: In einer Spirale nach unten immer so weitergehen. Was hilft dagegen? Was tun?

Arsch in die Hose packen, aufrichten, "face the music", wie der Amerikaner sagt, sich der Verantwortung stellen. Einmal durch die kalte Dusche durch und alle Briefe öffnen und alles abarbeiten. Die Hauptarbeit gegen das Problem beginnt erst danach, nämlich: Anfallende Dinge *sofort* erledigen und nicht erst zulassen, dass sie sich ins eigene Gewissen einklinken. Und sich zu jedem Zeitpunkt über die eigenen Handlungen im Klaren sein, denn für sie muss man irgendwann im Leben Verantwortung übernehmen und die Konsequenzen tragen.

Und es fühlt sich für mich einfach leichter zu schaffen an, wenn ich ehrlich und aufrichtig bin. Dazu ein anderes Mal mehr, ich hefte jetzt erstmal die Versicherungsunterlagen ab.

Mittwoch, 17. Februar 2016

Flurwoche

So, diese Woche bin ich in unserer Etage dran, den Flur zu wischen. Das hab ich also grad mal erledigt, am besten vormittags, dann kann ich dabei die Musik einigermaßen aufdrehen, weil kaum jemand zuhause ist. Der Umstand, dass ich also grad Flurwoche hab, ist eigentlich völlig uninteressant. Worüber man dabei nachdenken kann, das bietet viel mehr Potential:

Ich hab vorher "Stranger With My Face" von Lois Duncan gelesen - geht nachher weiter. Und ich rege mich derzeit ein bisschen über Laurie, die Hauptfigur auf. Sie ist so ein typisches Teenie-Mädel: Tussig, glücklich, dass der absolute Macho-Vollidiot der Schule zur Zeit mit ihr ausgeht, er darf ja auch mit anderen Mädels rumknutschen, ihr dann aber Vorwürfe machen, Hauptsache, sie ist bei ihm. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!

Weil ich das Verhalten von mir selbst kenne. Mittlerweile nicht mehr so sehr, aber früher hab ich mich abhängig gemacht von der Meinung anderer Menschen. Dabei verbiegt man sich bis in die Exteme - und das kann gefährlich werden, weil letztlich die eigene Identität darunter leidet. Denn... die Antwort auf die Frage "Wer bin ich?" konstatiert sich durch Definitionen, die immer im Bezug zu anderen Menschen stehen. Jaja, der Uni-Freak fühlt sich jetzt an Lacan, das Spiegelstadium und Subjektskonstituierung im Spiegel des "Anderen" (Guckel, Mamet-Studien) erinnert.

Aber ich versuch zumindest, gegenan zu gehen. Es ist mir vollkommen egal, was Andere von mir denken. Ich passe mich nicht an, ich möchte mich nicht mehr verbiegen lassen. Das bedeutet genaugenommen: Ich brauche Freunde, die mich akzeptieren, wie ich bin (und das kann SEHR anstrengend sein). Und ich brauche eine Schule, die mich akzeptiert, wie ich bin. [Die Theodor-Storm-Schule in Husum z.B. hat verlangt, dass ich mich einordne, unterordne und anpasse - das ist ziemlich schief gegangen und ich bin froh, dass ich dort nicht mehr bin.]

Also, wenn ich nachher das Buch wieder zur Hand nehme, werd ich weiterhin denken "Mann Laurie, werd erwachsen, schieß den Penner in den Wind, werd stark und such Dir jemanden, der ebensoviel Rückgrat hat wie Du!"

Und auf diese Weise erinnere ich mich selbst dran, das nicht aus dem Blick zu verlieren.

Dienstag, 16. Februar 2016

Papierkram

So, Wochenende ist entspannt vergangen, die neue Woche hat mit Dingen begonnen, die einfach erledigt werden müssen, zum Beispiel der Antrag fürs Arbeitslosengeld. Der hat mich ein bisschen überrascht, um ehrlich zu sein: Es war wenig Papierkram, das kann man alles mit ein paar wenigen Klicks online erledigen - super! Es müssten etwa 20 Klicks gewesen sein, für die ich leider knapp anderthalb Stunden gebraucht hab, weil die Seite der Arbeitsagentur sich ununterbrochen aufgehängt hat. Damit hätte ich eigentlich rechnen müssen, am Montagmorgen.

Naja, somit bestand die meiste Zeit eigentlich aus "Seite neu laden" - aber ganz ohne klassische Bürokratie gehts eben doch nicht, wir sind hier schließlich in Deutschland. Und so brauche ich eine Arbeitsbescheinigung. Klingt harmlos, dahinter verbirgt sich eine Auflistung über sämtliche Arbeitszeiten der letzten fünf Jahre und natürlich auch alle bezogenen Gehälter. Ich bin ganz froh, dass ich das nicht zusammensammeln muss.

Oder sollte das etwa mein Untergang sein? Mein Arbeitgeber muss sich darum kümmern - ergo das Bildungsministerium. Also habe ich mich schriftlich dahin gewandt mit der Bitte, diese Bescheinigung so weit wie möglich auszufüllen und dann an das Finanzverwaltungsamt weiterzuschicken, die sind nämlich mein Lohnzahler und müssen den zweiten Teil erledigen. Wenn die fertig sind, schicken sie das Ganze an die Arbeitsagentur und DANACH kann endlich die Prüfung meines Antrags losgehen.

Und da deutsche Mühlen langsam mahlen, kann ich mich wohl darauf einstellen, dass ich in diesem Monat kein Arbeitslosengeld bekomme, erst im März, und dann rückwirkend. Was bringt das mit sich? Eine ganz pragmatische Umstellung in der Haushaltsplanung - einfach formuliert: Zurück zu Wasser und Brot ;-)

Freitag, 12. Februar 2016

Chillout

Es gibt Menschen, die aus der Entspannung eine Kunst für sich machen. Ich gehör auch dazu. Die Welt da draußen wird immer schneller, man muss dauerhaft erreichbar sein und zu jedem Zeitpunkt abrufbar, ich find das problematisch - weil man darüber hinaus die Zeit für sich selbst vergisst.

Deswegen mache ich ab und an gerne schöne Chillout-Abende. Dazu gehört erstmal ein heißes Bad, um alle möglichen Verspannungen zu lösen. Dann leg ich mich auf meine Schlafcouch; um mich herum stehen die Lautsprecher meiner Surround-Anlage. Passt perfekt! Es fühlt sich an, als würde ich mitten in den Klangwelten liegen. Und dann schließe ich die Augen und drifte einfach ab. Entweder verarbeite ich die aktuellen Ereignisse im Kopf, oder ich gehe auf eine Gedankenreise an weit entfernte Orte.

Dafür nehme ich mir in der Regel ein paar Stunden Zeit, das Drumherum dauert ja auch eine Weile. Die Meditation selbst dauert etwa eine Stunde - genauer gesagt, die Dauer eines Albums. Die richtige Musik ist dafür absolut wichtig! Klar, jeder mag seine Vorlieben haben. Und ich habe für diese Meditationen die Genres des Psybient und Downtempo für mich entdeckt.

Das ist stressfreie Musik, spannend/entspannend, vielfältig, elektronisch und in der Regel verdammt gut abgemischt. Manchmal denke ich mir, wow, extra für solche Musik wurden Surround-Systeme entwickelt! Überall um mich herum ist Musik, ich liege entspannt da und fühle mich wohl. Klasse! Solche Momente sollte man sich immer mal wieder gönnen, bevor man in die schnelle Welt da draußen zurückkehrt. Für heute Abend mit einem grandiosen Stück aus der Szene:


Donnerstag, 11. Februar 2016

Kaffee und Kirschkuchen

Eine deprimierende Erfahrung in der Schule - viele Kollegen, die ich gefragt habe, was denn so ihre Hobbies seien, antworteten, dass sie dafür ja gar keine Zeit mehr hätten. Ich fühle mich ein bisschen so, als hätten wir sie an die dunkle Seite (a.k.a. Berufsleben) verloren.

Nun gut, wenn sie damit zufrieden sind, meinethalben. Für mich wäre das nix. Der Beruf steht in meinen Prioritäten an zweiter Stelle, davor steht mein Privatleben, das ich genießen möchte. Und dazu gehören auch Hobbies, denen ich nachgehe. Jetzt wieder etwas mehr: Die Zahl meiner Verpflichtungen ist auf einen kleinen Rest zusammengeschrumpft, jetzt kann ich auch wieder versuchen, meine kurze Aufmerksamkeitsspanne etwas zu verlängern.

Kommt bei mir nämlich ab und an vor: Ich beginne mit einer Sache, aber nach ner Viertelstunde wirds mir langweilig und ich denke schon wieder an andere Dinge. Dabei ist das etwas, was man trainieren kann - und das nehme ich mir für die nächste Zeit vor.

Das gilt nicht nur für Filme; es wird Zeit, endlich mal wieder Bücher zu lesen und vielleicht auch selbst wieder ein bisschen zu schreiben. Außerdem wirds Zeit, meinen Lifestyle ein bisschen anzupassen, aber dazu ein anderes Mal mehr.

Und im Netz nach Informationen surfen, großartig! Zum Beispiel dieser kleine Teaser, der auf die sich derzeit in Produktion befindende dritte Staffel "Twin Peaks" neugierig macht; 25 Jahre nach den ersten beiden Staffeln gehts weiter, ins Fernsehen kommt der Spaß im nächsten Jahr und ich bin SEHR neugierig, ob eine der interessantesten Fernsehserien unserer Zeit einen neuen Aufschwung erlebt - deswegen auch Kaffee und Kirschkuchen :-)


Dienstag, 9. Februar 2016

Weiterhin arbeitslos

So, nun ist also doch noch eine Absage von der LEG Mettenhof eingetrudelt. Trotz Aussicht auf Vertretung etc., und natürlich wieder ziemlich kommentarlos. Irgendwann regt einen das nicht mehr auf - das wäre nur Zeitverschwendung und treibt den Blutdruck unnötig in die Höhe.

Dass ich also jetzt dem Staat ein Weilchen auf der Tasche liegen muss, hab ich nicht zu verantworten. Hab also kein schlechtes Gewissen oder so, wenn ich jetzt jeden Tag reichlich Zeit hab, um mir zu überlegen, wie es ab Sommer weitergehen soll, und dafür ALGI bekomme.

An dieser Stelle für alle, die mit Vertretungsvertragsproblematiken nicht so vertraut sind: Schleswig-Holstein schafft es leider nicht, die Junglehrer zu verbeamten und ihnen eine sichere Zukunft zu geben. Man hangelt sich von Vertrag zu Vertrag, meistens auf ein halbes Jahr befristet, gern auch mal kürzer, selten länger. Und mit den Lehrern, die in Warteposition für solch einen Vertrag stehen, wird dann auch gern mal gespielt. Es werden einem Sachen in Aussicht gestellt, zu denen es später nicht kommt - ein bisschen wie bei Pop-Ups oder Spam-Mails.

Darüber kann man sich aufregen, ist anfangs auch noch durchaus angebracht, aber irgendwann erkennt man diesen Ablauf immer wieder und rechnet gar nicht mehr damit, einen Job zu bekommen. Man hat nur dann eine Sicherheit, wenn der Vertrag unterzeichnet ist. Und dazu kommt es meistens gar nicht erst.

Deswegen sind das mal wieder Paradesituationen für das Sprichtwort "In der Ruhe liegt die Kraft"; wenn man nichts an der Lage ändern kann, nimmt man sie hin. Irgendwann werd ich nen Job finden - zunächst aber finde ich jetzt meinen Sachbearbeiter im Arbeitsamt ;-)

Sonntag, 7. Februar 2016

Es muss auch mal Pause sein!

Guten Morgen aus Kiel!

Wie schön, die Sonne scheint und mich hat eine Erkältung flachgelegt. Naja, ich hoffe einfach mal, dass mein Immunsystem fix reagiert und bald alles wieder im grünen Bereich ist. Und bis dahin ist halt Pause angesagt, Schonzeit.

Das trifft auf so viele Dinge zu... nehmen wir als Beispiel doch mal einen Freund - ich nenn ihn Swim, warum, darum, und wir haben derzeit auch Pause. Wir haben seit fünf Monaten keinen Kontakt mehr, weil er mit dem Druck nicht klarkommt, den alle auf ihn ausüben. Er schafft es nicht, seinen Mitmenschen zu erklären, warum wir befreundet sind. Weil unsere Freundschaft nicht in die klassischen Raster passt, und Menschen sind bei etwas Ungewöhnlichem leider immer erstmal misstrauisch.

In solchen Situationen ist es wichtig, dass man selbst Rückgrat zeigt. Nun hat Swim bisher noch kein richtiges Rückgrat, das kommt wohl erst mit der Zeit. Sonst hätte er anders umgehen können mit jener Situation, in der seine Freundin ihm gesagt hat, dass sie Schluss mit ihm macht, wenn er diese Freundschaft mit mir weiterführt.

Klar, das ist armselig und peinlich und gleichzeitig verständlich: Wir haben hier Menschen, die keinerlei Vertrauen in ihre Beziehung haben.

Ich hoffe, dass ich Swim ein anderes Signal vermittelt habe: Als er Anfang September um die Pause gebeten hat, bin ich mitgegangen und so haben wir seither keinen Kontakt mehr. Und doch ist das weniger schlimm, als wir vielleicht vermutet hätten - wobei ich eigentlich nur für mich sprechen kann. Im Gegensatz zu seiner Freundin hab ich eine Menge Vertrauen in unsere Freundschaft, ohne mich von ihr abhängig gemacht zu haben. Und somit weiß ich: Irgendwann wird er etwas älter, etwas reifer, etwas stärker geworden sein. Irgendwann werden wir wieder zusammenfinden und dann auf einer anderen Ebene weitermachen.

Und wenn nicht, dann ist das auch okay, denn wie schrieb einst Rainer Maria Rilke?

"Man muss nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muss, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muss in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, dem gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt."

Und genau deswegen bin ich zur Zeit sehr glücklich. :-)

Freitag, 5. Februar 2016

De Procrastinatione

Prokrastination... das ist dieses Verhalten, bei dem man unangenehme, nervige, langweilige Arbeiten grundsätzlich auf "morgen" verschiebt, wobei "morgen" auch "in einer Woche", "irgendwann" oder "nie" bedeuten kann. Das Verhalten kann der eigenen Stimmung verdammt gut tun, weil man stattdessen lieber Dinge macht, die einem Spaß machen.

Der Effekt hält aber leider nicht ewig an und das Verhalten führt dann zu einem Zustand wie Anfang der Woche in meiner Wohnung: Der Müll liegt inzwischen in allen Ecken herum, kochen kann ich nichts, weil ich kein sauberes Geschirr hab, sicherlich liegen unter den Papierbergen auf meinem Schreibtisch auch noch unbezahlte Rechnungen. Und das drückt irgendwie aufs Gewissen: Was auch immer man stattdessen macht, die ganze Zeit denkt man sich "Ich müsste ja..."

Also hab ich hier endlich mal ein bisschen aufgeräumt. Zum Glück! Jetzt kann ich arbeitsfrei ins Wochenende gehen und hab mich heute zur Belohnung gleich mal "Star Ocean: Till the End of Time" angespielt. Ich bin großer Fan der "Tales of" und der "Star Ocean"-Reihen. Mal abgesehen davon, dass die Kameraführung etwas suboptimal ist, machts trotzdem wieder Spaß. Und wie das so ist, wenn man ein neues Spiel spielt: Man startet nach dem Mittagessen und beim nächsten Blick zum Fenster ist es auf einmal stockdunkel. Naja, gehört dazu, spricht für das Spiel ;-)

Ähnlich ging es gestern Abend, als ich mit meiner Gaby Seiken Densetsu 3 gespielt hab, auch da sind die Stunden nur so dahingeflogen. Wir müssen einfach mal wieder die Welt retten, das ist wichtig! Und führt dazu, dass meine Wohnung jetzt aufs Neue vermüllen wird... ;)

Donnerstag, 4. Februar 2016

Arbeitslose Lehrer

Guten Morgen aus Kiel!

Na super, ich kann derzeit ausschlafen. Ich sollte mich freuen, aber ich gehör nicht zu denen, die die Arbeitslosigkeit genießen, ich brauch was zu tun, sonst fällt mir die Decke auf den Kopf. Okay, Bewerbung läuft, und ich warte derzeit auf Rückmeldung.

Und immer wieder sagen die älteren Lehrer und die Eltern: "Aber es werden doch so dringend mehr Lehrer benötigt!"

Ja, ist auch so. Klassengrößen um 30 Schüler sind eine Zumutung. Natürlich geht es um inklusive Klassen. Ich habe also pro Schüler 1,5 Minuten Zeit zur individuellen Betreuung. Das gilt allerdings nur, wenn ich gerade nichts mit der gesamten Klasse behandele. Also fast nie. Bei kleineren Klassen wäre das kein Problem, und genau dazu brauchen wir tatsächlich mehr Lehrer. Das Land stellt dafür aber nur sehr ungern zusätzliche Mittel zur Verfügung. So hangel ich mich seit zwei Jahren durch mittlerweile sechs unterschiedliche Verträge, alle immer maximal auf ein halbes Jahr befristet und dann folgt der Gang zum Arbeitsamt. Dafür hab ich also studiert :P

So, also lenk ich mich ab. Heute mache ich das mit Seiken Densetsu 3 - oldschool games haben ihren Reiz, das verstehen die heutigen Jugendlich leider nicht so ganz. Es muss grafisch perfekt sein, am besten hochauflösend fünfdimensional und mit Hamasaki 22.2-Sound. Da kann der Plot gern nonexistent sein, lang lebe die Oberflächlichkeit! :D (Soll keine Wertung sein, ich fahr auch auf sowas ab)

Auf in den Tag! Wach werden!