Ich habe ja momentan viel Zeit zum Nachdenken, und da passt es, dass ich gerade ein zweites Mal The Talos Principle II spiele. Rätsel-Videospiele sind großartig, weil sie einem viel Zeit zum Nachdenken lassen. Man geht durch faszinierende Welten, hört angenehme, entspannende Musik, schaut sich die Sehenswürdigkeiten an und findet hier und da ein herausforderndes Rätsel - wenn das dann gelöst ist, dieser Heureka-Moment, das setzt eine enorme Menge Glückshormone frei und es macht mich offener für's Nachdenken.
Das Spiel stellt wichtige Fragen - nach dem Sinn des Lebens, des Strebens, nach dem freien Willen, nach dem Selbst. Das ist intellektuell anspruchsvoll, aber gleichzeitig anregend und hilft mir, aus festgefahrenen Denkweisen auszubrechen. Den gleichen Effekt hatte ich bei The Witness, ebenfalls ein Grafikadventure mit Rätseln und einer hohen philosophischen Dichte. Sollte man nicht meinen, aber es gibt tatsächlich auch Videospiele für erwachsene Intellektuelle, die ihren Horizont erweitern möchten - oder die ihre Grundsätze hinterfragen wollen.
Auch The Sojourn hat viele philosophische "Belohnungen" für's Lösen der Rätsel bereitgestellt, und ich realisiere, dass ich dieses Nachdenken mag. Und ich frage mich, warum ich damals in meiner Schulzeit so eine Abneigung gegen Philosophie hatte. Lag es am komischen Namen der Lehrerin? Kein Mensch heißt "Sandkühler-Jensen". Irgendwie scheine ich mir daraus ein falsches Bild dessen entworfen zu haben, was Philosophie eigentlich bedeutet, und habe fast ausschließlich Religionsunterricht in meiner Schulzeit gehabt, obwohl ich mit evangelischer Religion nie viel anfangen konnte.
Aber besser späte als gar keine Einsicht. Zeit zum Genießen!
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