Großartiger Dokumentarfilm, der sich anzuschauen lohnt |
Normalerweise berührt es mich nicht, wenn in den Nachrichten berichtet wird, dass eine bekannte Person gestorben ist. Ich nehme das als reine Sachinformation hin, abgehakt. Als ich aber gestern in der tagesschau als erste Meldung hörte, dass der russische Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wahrscheinlich tot ist, ist mir kurz die Luft weggeblieben.
Hintergrund: Ich hatte mir vor einigen Monaten den Dokumentarfilm Navalny (2022) angeschaut. Es hieß, das sei ein großartiger Politthriller, und ich war tatsächlich begeistert. Wie Nawalny mit seinem Team den Giftanschlag auf sich als Kreml-angeordnet aufdeckt, hat unglaubliche Durchschlagskraft, und eine Szene ist so brillant, dass Drehbuchschreiber sie als "völlig unrealistisch" wegwerfen würden - wenn es nicht wirklich so passiert wäre. Manchmal ist die Realität abgefahrener als jede Fiktion.
Ich habe vor ein paar Jahren einen Schüler unterrichtet, der aus Russland ausgewandert war, und der sehr deutlich gemacht hat, wie es um "Demokratie" in Russland bestellt ist. Seither interessiere ich mich für den Kampf zwischen einer möglicherweise kleinen, aber hoffentlich starken, "echten" Opposition und der Regierung in Russland.
Dass Nawalny nun tot sein soll, ist ein herber - wenn auch nicht unerwarteter - Rückschlag für die Oppositionsbewegung. Ich hoffe, dass sie nicht aufgeben. Und ich bin froh, dass ich nicht in einer Diktatur lebe.
Democracy is the worst form of government, except for all others.
- Sir Winston Churchill
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