Symbolbild, Oxford hat nix damit zu tun |
"He shot and killed, horrifically, incomprehensibly..." (Greg Abbott, Texas' Governor)
Ich würde ja schreiben "Es geht schon wieder los", aber passender wäre wohl "Es hört einfach nicht auf." - ein Achtzehnjähriger hat an der Robb Elementary School in Uvalde, Texas mindestens neunzehn SchülerInnen und zwei Erwachsene erschossen. Die Waffe hat er sich kurz zuvor gekauft, direkt nach seinem achtzehnten Geburtstag.
Jetzt wird es in den USA ablaufen, wie es immer abläuft in diesem Zweiparteienland mit seiner gun lobby: Die Demokraten werden laut nach strengeren Waffengesetzen schreien, die Republikaner werden zurückschreien, dass jetzt nicht der Zeitpunkt sei, um über gun control zu reden, jetzt müsse man erstmal trauern. Und es wird nichts passieren - da können Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris noch so fassungslos sein und Beflaggung auf Halbmast für den Rest der Woche anordnen. Sie kommen nicht gegen die einflussreiche Waffenlobby an, in einem Land, das die Wörterbuchdefinition von trigger happy darstellt.
Das muss man sich mal vorstellen. Diese GrundschülerInnen haben überhaupt nichts verbrochen, und jemand kommt und erschießt sie nacheinander mit zwei assault rifles (Sturmgewehren). Und dann soll mir nochmal irgendjemand erzählen, die Szene in Gus Van Sants Elephant (2003) sei unrealistisch: An einem ganz normalen Schulvormittag, an dem jeder seinen Tätigkeiten in einer High School nachgeht, betreten zwei Schüler das Gebäude und erschießen systematisch Mitschüler und Lehrer. Emotionslose Darstellung, unsentimental, ohne Glamor, ohne Erklärung.
"incomprehensibly" sagt Greg Abbott - unverständlich, nicht nachvollziehbar sei diese Tat gewesen. Unverständlich? Unbegreiflich?? Was erwartet ihr denn, wenn in eurem Land jeder volljährige Einwohner Zugriff auf eine oder mehrere Waffen haben kann?
You're fucking kidding me.
This will never stop.
post scriptum: Hier gibt es eine knapp dreiminütige, sehr emotionale Rede von Steve Kerr, Basketballcoach, vor einem anstehenden Spiel, in der er sich über die Bedeutungslosigkeit der Schweigeminuten und die Machtlosigkeit angesichts des Senats aufbringt:
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