Dienstag, 19. Oktober 2021

Nagelriss


Of all the things I could write about today
 schreibe ich über Pflaster. Und Socken. Und Hausschuhe mit Stahlkappen. Serviert mit einem charmanten Glas Asperger pur.

Ich liebe es, im Sommerhalbjahr barfuß durch die Wohnung zu laufen. Das fühlt sich irgendwie "authentischer" und befreiender an. Leider haben Aspis manchmal ja so ihre Problemchen mit der Feinmotorik - und vielleicht trägt auch die Hochbegabung zu der Situation bei: Wenn ich schnell durch die Wohnung gehe, mit dem Kopf schon drei bis fünf Schritte weiter, stoße ich öfters mit dem Fuß gegen etwas. In den Kronshagener Bergen hatte ich das Problem nie, da mein Zimmer quadratisch war und alle Sachen bei den Wänden waren; die Zimmermitte war frei, kein Navigieren nötig.

Das kann sehr schmerzhaft sein, wenn zum Beispiel die kleinen Zehen unter der Badezimmertür eingeklemmt werden und die Nägel brechen und es blutet. Manchmal ist es aber nicht schmerzhaft, sondern einfach nur nervig, zum Beispiel wenn ich mit dem großen Zeh gegen den metallenen Couchfuß stoße. Passiert häufiger, weil ich die Couch öfters in die Liegefunktion umstelle, ich schlafe im Wechsel mal im Bett, mal auf der Couch.

Leider war der Nagel des großen Zehs lang genug, um zuerst mit voller Wucht gegen das Metall zu stoßen. Der Nagel ist dabei gesplittert und mittig eingerissen bis in's Nagelbett. Das ist der Moment, in dem ich mir denke "Okay, wenn ich nicht hinschaue, ist es vielleicht nicht so schlimm" - nützt aber alles nichts. Es tat kaum weh, aber der Riss im Nagel kann meine Socken im Gebrauch zerreißen. Ist schon mehrfach passiert; leider kann ich diesen Riss nicht einfach wegschneiden, weil er so tief geht. Also muss ich ihn irgendwie abdecken, und dazu benutze ich Fingerpflaster. Wer sagt, dass man die nicht auch für Zehen verwenden darf? Klar, Leukoplast würde es auch tun. Aber ich nutze das, was ich im Schrank habe.

Um solche Unfälle zu vermeiden, sollte ich vielleicht mal über Hausschuhe mit Stahlkappen nachdenken - wobei das nicht zielführend ist, denn wenn ich meine Birkenstock-Latschen trage, dann habe ich solche Problem bisher nicht gehabt. Ein Gutes hat die Episode dann aber doch: Sie erinnert mich daran, dass ich mir Tigerpantoffeln für die Wohnung zulegen wollte. Die geben zumindest ein bisschen mehr das Gefühl von Fuß-Boden-Kontakt und schützen vor diesen Unfällen.

Passiert Euch das auch so oft? Dass Ihr in der Wohnung irgendwo anstoßt; muss nicht mit dem Fuß sein, Hand ist auch sehr beliebt, oder Schienbein et cetera. Oder kann ich die Häufigkeit (etwa einmal alle zwei Wochen) auf das Asperger-Syndrom schieben?

post scriptum für Frau Schwarzbohrer: In der Linkliste links ist der Abschnitt "Mindfuck Movies" - das sind Filme, die ich mir auf jeden Fall mehrfach anschaue. Teilweise wirklich *sehr* oft.

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