Sonntag, 16. April 2017

Volltreffer!

Volltreffer! und Alptraumfahrt und Spuk Halle - die Achterbahnfahrten gehörten zu meinen Lieblingsleveln in der DKC-Reihe und besonders bei DKC2.

Volltreffer! - so heißt im Videospiel Donkey Kong Country 2 für das SNES ein Level, in dem man mit den Affen eine Achterbahnfahrt auf einem Vergnügungspark überstehen muss. Ich habe diesen Abschnitt schon in meiner Jugend geliebt - "Dat is puuuuure Action", würde die verrückte Buba jetzt sagen, weil man während der Fahrt immer mal wieder aus dem Wagen springen musste, um per Schalter Tore auf der Strecke zu öffnen - man musste also Volltreffer landen.

Das habe ich heute auch gemacht. Also, nicht Achterbahn, nicht Tore, aber ich bin trotzdem aus einem Wagen gesprungen und Monster kamen auch vor: Ich bin zur nicht anwesenden Sannitanic gefahren und habe ihre Kaninchen gefüttert. Mal wieder gilt: Ü-Punkte retten Leben. Auf dem Weg dorthin habe ich einen wunderbaren Parkplatz erwischt, nämlich den letzten neben dem Südfriedhof, auf dem man noch parken kann; jener, der am nächsten an ihrer Wohnung dran ist (auf diesen Streifen bezogen) - Volltreffer also! Und ich hoffe, die beiden BMWs, die dreist vor mir im absoluten Halteverbot standen, haben ein paar hübsche Tickets bekommen.

Und auf dem Rückweg kam es noch besser, denn ich habe den Parkplatz quasi direkt neben meiner Haustür erwischt. Gerade da, wo man noch parken darf, und jeder, der an der Helgoländer Straße vorbeikommt, sieht nun das Heck des geschichtenbeladenen Hilarius-Vehikels. Es gibt mir immer ein echt gutes Gefühl, wenn ich dort parken kann. Unter anderem auch, weil ich weiß: Jedesmal, wenn Er (vielleicht mit ihr) unten einkaufen geht, kommt er an diesem Wagen vorbei, jedesmal sieht er ihn, jedesmal löst das einen Gedanken in ihm aus. Und sie hat keine Ahnung, dass ich immer noch da bin. Talk about Genugtuung.

Und auch andere Volltreffer lösen in mir ein Gefühl von Zufriedenheit, von Ausgeglichenheit aus - zum Beispiel, wenn ich die Treppen steige: Ich nehme immer zwei Stufen auf einmal, und wenn ich mit dem letzten Schritt genau oben anlange, verlasse ich die Treppe mit einem Grinsen. Ansonsten fühle ich mich unruhig. Weitere Volltreffer: Wenn ich beim Einsteigen in die S-Bahn direkt den richtigen Sitzplatz bekomme; wenn ich mich zur Meditation hinlege und gleich in der "richtigen" Position liege.

Das mag manchen Menschen auch so gehen, andere fragen sich, ob ich 'nen Knall habe. Nein, aber ich habe manchmal autistische Züge, und das könnte einer davon sein. Wer das empfehlenswerte Buch Supergute Tage (The Curious Incident of the Dog in the Night-Time) von Mark Haddon kennt, der weiß, dass die Qualität der Tage des Protagonisten, seines Zeichens Asperger, davon abhängt, welche Farbe die Autos haben, die er morgens als erstes sieht. Und das ist normal für ihn, und vor allem: Das ist okay. Und genauso okay ist das Gefühl von Glück für mich, wenn ich Volltreffer landen kann.

post scriptum: Falls die irre Tante mit IQ142 da draußen das liest - na, ist Dir das inspiriert genug? Nur weil Du noch nicht den Sinn des anderen Beitrags gefunden hast :-P Sie hat nen Vogel; ich darf das sagen, sie hat davon sogar einige, die sie immer mit sich herum trägt - das kann jeder sehen. Nur ihren Knall, den sieht man nicht so schnell.

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