In solchen Phasen helfen Schülerrückmeldungen - wenn man schon selbst an sich zweifelt, tun sie es wenigstens (noch) nicht ^^ |
Dieses Phänomen betrifft bestimmt nur mich, und ich denke auch nicht, dass es etwas mit Hochbegabung zu tun hat. Es ist mir ein treuer Begleiter geworden seit Beginn meines Referendariats vor fünf Jahren.
Jedesmal, wenn das Ferienende naht, werde ich ein wenig aufgeregt, leider aber nicht mit positiver Vorfreude auf die Schule, sondern mit negativem Lampenfieber. Es sind normalerweise nur die letzten beiden Tage der Ferien betroffen - dann aber manchmal so intensiv, dass ich mich in meiner Wohnung verkrieche. Ich bekomme dann ein wenig Angst vor dem Vergehen der Zeit, schaue immer öfters auf die Uhr. In der Nacht auf den ersten Schultag kann ich kaum schlafen, ich wache immer wieder auf und schaue auf die Uhr - und bin erleichtert, wenn ich noch mehr Zeit übrig habe als "befürchtet". Und wenn am Morgen mein Wecker klingelt, nutze ich die Snooze-Funktion, um noch bis zu einer halben Stunde mehr rauszuholen, in der ich ruhig schlafen könnte, aber eigentlich gelingt es mir dann nicht mehr, mich zu entspannen.
Wovor habe ich Angst? Aus dem Ref lässt sich das ganz gut ableiten: Davor, dass ich zu wenig vorbereitet habe, davor, dass die Kiddies bei mir nichts lernen, davor, dass ich den Schülern irgendwas versprochen habe und dann über die Ferien vergessen, davor, dass ich eigentlich auch in meiner Wohnung viel mehr hätte tun können. Viele dieser Punkte sind mir in der Ausbildung suggeriert worden, vor allem das "Sie sind niemals gut genug, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden."
Ich finde es auch faszinierend, wie mir das am Anfang der Ferien immer mal wieder für einen Moment bewusst ist, und ich nehme mir vor, es diesmal anders zu machen. Darauf zu achten, dass ich ausgeglichen bin und ruhig starte. Und immer wieder sitze ich dann am Ferienende da, so wie heute, bin bis auf Konsolen- und Hörspiele wie paralysiert.
Mittlerweile ist mir aber bewusst, dass es morgen, wenn die ersten Stunden erstmal begonnen haben, gar nicht mehr so schlimm ist. Wie beim Lampenfieber - nach Beginn der Aufführung ist alles wieder Routine und ich merke (hoffentlich), dass ich doch kein so schlechter Lehrer bin.
Ich muss zugeben, vielleicht hätte ich dieses Gefühl nicht, wenn ich endlich einmal unbefristet beschäftigt werden könnte. Dann fühle ich mich nicht an jedem Schultag unter einer Art Druck, dass jeder einzelne Fehler mir diese Chance zerstören könnte. Aber, ich gebe auch zu, an eine Planstelle glaube ich mittlerweile nicht mehr.
Mein Sohn hält Sie für einen strengen, aber guten Lehrer! :-)
AntwortenLöschenIch drücke die Daumen für einen "Nachschlag".
Über so ein nettes Feedback freue ich mich natürlich! Ich hoffe nur, dass sich im System noch ein Platz für mich finden lässt. Das ist die einzige Schule (neben SPO) bisher, an der ich würde bleiben wollen.
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