Immer Vorräte da |
Wann immer man mir in der Kindheit, Jugend und Adoleszenz Kaugummi angeboten hat, habe ich dankend abgelehnt. Ich dachte mir, wozu soll ich auf einem Kaugummi herumkauen, Nährwert kaum vorhanden, Hunger wird nicht gestillt - warum kauen Menschen Kaugummis?
Im Studium ist mir dann immer wieder die Information unter die Augen gekommen, dass Kaugummikauen Schülern bei der Konzentration helfen kann. Fair enough, aber das konnte kein Anreiz für mich sein. Wenn ich mich auf eine Sache intensiv konzentriere, dann lenkt mich das Kauen eher ab, ich kann dann keine anderen Sinneseindrücke gebrauchen.
Seit ein paar Jahren habe ich nun doch immer Kaugummi in ausreichender Menge in der Wohnung. Die einzige Bedingung ist, dass es Xylit-Kaugummis sein müssen, denn die haben tatsächlich einen praktischen Nutzen und geben mir eine Antwort auf die Frage "Wozu soll ich auf einem Kaugummi herumkauen?". Xylit ist ein Wirkstoff, der Kariessäuren im Mund neutralisieren kann, wenn man lang genug darauf herumkaut - in etwa zwanzig Minuten.
Ich weiß nicht, ob es Euch auch so geht, aber wenn ich etwas gegessen habe, habe ich etwas später immer einen Nachgeschmack im Mund, säuerlich eben, und den mag ich überhaupt nicht. Deswegen kaue ich mittlerweile nach jeder Mahlzeit direkt eines dieser Xylit-Kaugummis, bis ein angenehm frischer und danach neutraler Geschmack im Mund bleibt.
Das unterstützt übrigens tatsächlich die Zahnpflege, weil auf diese Weise die Kariessäuren sich nicht an den Zähnen zu schaffen machen können. Ersetzt sie natürlich nicht - aber für mich, der ich mir nur einmal am Tag die Zähne putze (wenn ich denn dran denke), sind die Kaugummis eine wunderbare Ergänzung und aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken.
post scriptum: Ein Gefühl aus meiner Jugend wabert derzeit wieder in meinem Kopf herum - ich spiele endlich mal wieder ein klassisches Grafikadventure, "The Vanishing of Ethan Carter", und ich kann es richtig genießen: Die wunderschöne Landschaft betrachten, einfach mal nur dastehen, ohne jeglichen Zeitdruck, mit angenehmer, nicht aufdringlicher Musik im Hintergrund, dazu die Naturgeräusche, und in aller Ruhe die Gegend betrachten und anhand einzelner Hinweise eine Geschichte in meinem Kopf zusammensetzen. Das erinnert mich an eines meiner Lieblingsspiele in der Jugend (und im Studium), "Riven", wo man ebenfalls ganz entspannt durch faszinierende Landschaften wandern kann. Ich hatte tatsächlich vergessen, was für ein Genuss das ist.
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