Montag, 23. März 2020

Das Gute im Menschen


Jeder Mensch ist an sich gut. Das ist einer der zentralen Grundsätze des Humanismus; sicherlich mag mich das Verhalten mancher Menschen ärgern, verwirren oder betrüben, aber grundsätzlich sind alle Menschen gut - ich glaube das tatsächlich. Und zu Zeiten der Coronakrise merkt man das. Eigentlich wollte ich mich nämlich aufregen über all' die Menschen, die sich nicht an die Regeln und Ansagen des Ordnungsamtes halten (auch wenn aufregen so gar nicht buddhistisch ist...), aber ich würde überrascht: Laut Nachrichten gibt es wesentlich weniger Regelverstöße, als ich mir das erwartet hätte. So langsam kommt der gesunde Menschenverstand bei uns allen durch.

Und es kommt noch besser. Klar, man sieht das mittlerweile überall in den Nachrichten, aber es fühlt sich noch einmal anders an, wenn man sie live sieht: Diese Aushänge, die Hilfe anbieten. So hing an der Aldi-Filiale ein Zettel, dass die Mitarbeiter für jeden, der es benötigt, zwei Pakete Nudeln, Klopapier und andere Dinge kostenlos herausgeben. Großartig! Und an den Bushaltestellen am Hauptbahnhof hängen Zettel "Wir helfen Ihnen!" mit kleinen Schnipselchen, auf denen die Telefonnummer steht. Das heißt, es sind mittlerweile schon viele dieser Schnipselchen abgerissen.

Ist das nicht toll? Dass Menschen außerhalb der Risikogruppe freiwillig Hilfe anbieten für die Menschen, die nicht mehr raus dürfen? Einfach mal die Einkäufe übernehmen? Und das ohne Aufforderung durch die Regierung - hier gibt es also Mitmenschen, die füreinander sorgen. "In einer Krise zeigt sich die Seele eines Menschen", diesen Satz habe ich in letzter Zeit häufiger gelesen und gehört, und da scheint etwas dran zu sein (passend, dass Trump sich in erster Linie um die Wirtschaft und seinen Ruf kümmert).

Ich finde es großartig, wie das Gute im Menschen in so einer Situation durchscheint. Wäre toll, wenn wir das auch ohne Krise leisten könnten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen