Mittwoch, 11. März 2020

Corona und Schule


Die reale Möglichkeit einer Pandemie des neuartigen Coronavirus ist natürlich auch in den Köpfen unserer Schüler angekommen. Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist, aber ich habe bereits den ersten Schüler mit einer Atemschutzmaske gesehen. Interessant, zu erleben, was die Kinder an Wissen und Verhalten zu diesem Thema von zuhause mit in die Schule bringen; manche sind total panisch, andere bleiben ruhig, wiederum andere interessiert es überhaupt nicht.

Tatsache ist, dass - je nach Klassenstufe - das Thema mir eine Unterrichtsstunde zerlegen kann. Wenn die Kiddies panisch sagen, dass ihnen irgendwelche obskuren News-Seiten im Internet verraten haben, dass wir in Schleswig-Holstein bereits dreißig Tote haben, dann nutze ich die Gelegenheit, einen Schnitt zu machen, in den Sitzkreis zu gehen (liebe ich) und vernünftig und ruhig über das Thema zu reden. Dann muss der Unterrichtsstoff eben ein bisschen warten.

Es fällt mir, zugegeben, extrem schwer, mich als Lehrer so zu verhalten, denn ich war zuletzt an einer Berufsschule tätig, unter anderem in einer Klasse, die innerhalb eines Schuljahres für das Fachabitur fit gemacht werden wollte. Also kein Rumalbern, kein Abschweifen, sondern jede Minute nutzen und Stoff reinprügeln.

Damit bin ich bei meinen jetzigen Schülern völlig falsch, und ich brauche Zeit, um mich wieder vernünftig auf jüngere Schüler einzustellen; ich hätte nicht gedacht, dass mir das so schwer fallen würde.

Wie ist es bei Euch? Habt Ihr das Coronavirus mit Schülern thematisiert? Habt Ihr Schüler mit Atemschutzmasken und Helikoptereltern? Oder geht es völlig an Euch vorbei? Und versuchen bei Euch auch einige Schüler, das Thema zu nutzen, um um den Unterrichtsstoff herumzukommen?

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