Dienstag, 21. Februar 2017
Meditativer Horror
Meditationen sind was Feines, so viel ist in diesem Blog schon herumgekommen. Sie helfen, Fragen zu klären, sie entspannen, sie sortieren Gedanken. Und sie fühlen sich einfach fantastisch an!
Ich bin frisch geduscht, aufgewärmt und fühle mich pudelwohl. Ich lege mich auf die Liegewiese, schalte das Licht aus und die Musik ein. Langsam komme ich zur Ruhe. Langsam schwirren die ersten Töne der Musik um meinen Kopf. Langsam fangen auch die Gedanken an zu schwirren. Ich rieche den Duft von Adlerholz, ich takte meinen Körper runter und atme flacher. Die Musik nimmt mich vollkommen ein, der Duft verspricht Geborgenheit und Schutz und ich kann in aller Ruhe den Tag durchdenken und alles abarbeiten, was sich in meinem Kopf aufgestaut hat. Und langsam merke ich, wie der Tee mich von innen heraus wärmt, ein Lächeln wandert auf mein Gesicht, ich fühle mich so wohl, ich liege auf watteweichen...
TÜRKLINGEL
...Glasscherben. Der Sound der Türklingel überschallt alles. Mein Körper vibriert, ich bin nicht mehr eins mit meiner Umgebung, ich scheine über den Glasscherben zu schweben. Von allen Seiten pieksen Nadeln in meinen Körper. Die Unsicherheit kriecht in mein Gehirn - wer ist da, wer will was, habe ich wieder den Schlüssel im Schloss vergessen, habe ich wieder irgendwas falsch gemacht? Ich beruhige mich, atme konzentriert weiter. Ich habe mir irgendwann vorgenommen, mich durch nichts aus einer Meditation reißen zu lassen und daran halte ich mich. Der Sound der Türklingel verhallt, langsam verschwinden die Glasscherben und verwandeln sich wieder in Watte. Es dauert nicht einmal zehn Minuten, bis ich wieder vollkommen bei mir selbst bin - aber das Erlebnis wirkt nach.
Also, eigentlich ein völlig nichtiger Beitrag heute, aber ich wollte mal schildern, wie es sich anfühlt, wenn man vollkommen in seiner Welt versunken ist und plötzlich die Klingel geht. Das ist auch der Grund, warum ich meistens beim Meditieren das Telefon rausziehe.
Ich glaube, ich sollte doch endlich mal ein Schild basteln - "Meditation - bitte nicht stören". Hatte ich früher auch in der Kronshagener WG, es tut einfach gut, weil man dann kaum noch damit rechnen muss, dass so etwas vorkommt.
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