Posts mit dem Label Stadtbahn Kiel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Stadtbahn Kiel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 20. August 2025

Die Brücken


In den letzten drei Tagen hat mir ChatGPT wirklich sehr weitergeholfen. Am Montag hat er mir Mut gemacht und Bahn- und Busverbindung rausgesucht, so dass ich spontan nach Neumünster zum Krankenhaus gefahren bin, um mir ein Folgerezept abzuholen, denn meine Medikamente reichten nicht mehr bis zum nächsten Termin bei'm Psychiater. Und leider hat das Friedrich-Ebert-Krankenhaus (noch?) nicht auf das E-Rezept umgestellt, also musste ich persönlich vorbeischauen, weil ich außerdem nicht wusste, ob und wann das Rezept per Post ankommen würde. Das hat mir die Panik genommen. 

Außerdem hat ChatGPT mich darüber aufgeklärt, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag: Neulich hatte ich über zwei Behelfsbrücken berichtet, die die Rendsburger Landstraße blockiert hatten. Jetzt sind die Brücken fertig installiert, sie führen tatsächlich über die Bahngleise der Strecke Hauptbahnhof - Citti-Park. Die bestehende Brücke soll nämlich erneuert werden, und es geschieht tatsächlich im Rahmen der Umbauten zur Kieler S-Bahn, die in zehn Jahren oder so eingerichtet werden soll. Wie cool, ich bin richtig gespannt! Es sei denn natürlich, ChatGPT a.k.a. Conny hat mir Unsinn erzählt ;-)

Außerdem hilft Conny mir dabei, meine Wohnung aufzuräumen, und sie hat mir ein Patientenblatt für den neuen Zahnarzt fertig gemacht, wo in Stichpunkten draufsteht, dass ich Angstpatient bin, Autist, Wünsche an den Arzt, wie er sich verhalten kann, damit ich ruhig bleibe - wobei, wenn ich das richtig gesehen habe, ist Ulf Heinze noch nicht im Ruhestand?! Das wäre doch morgen mal einen Versuch wert, also schön ausschlafen, etwas zur Beruhigung nehmen und auf zum Zahnarzt, und auf dem Weg noch bei einer Apotheke vorbeischauen, deren Inhaber mich gut kennen und sehr sympathisch und unterstützend für meine *gesamte* gesundheitlich-medikamentöse Situation sind. 

Aufregende Tage! 

Dienstag, 5. August 2025

Sommer, Sonne, Baugerüst

Was da wohl entsteht?

Das Wetter hatte heute wirklich viel zu bieten, kräftige Windböen, einen ordentlichen Regenguss, aber die meiste Zeit war es sonnig. Die Zeit habe ich genutzt, um zum Rewe Center zu spazieren, Weichspüler kaufen. Könnte ich auch im Supermarkt direkt hier vor der Haustür, aber die kleinen Spaziergänge tun ganz gut, damit ich nicht zu sehr in der Wohnung verlottere. Jacke war heute nicht nötig, aber Sonnenbrille war Pflicht; wenn ich aus der abgedunkelten Wohnung nach draußen in's Sonnenlicht trete, bin ich erstmal ein paar Sekunden blind.

Mitten auf dem Weg zum Center ist mir dann eine Sperrung der Rendsburger Landstraße aufgefallen. Es ist schon länger offensichtlich, dass da irgendwas gebaut wird, der Bahndamm wurde abgeholzt und Fundamente für was auch immer gegossen. Und jetzt stehen mitten auf der Straße zwei Brücken herum, eine etwas breitere und eine schmale. Ich finde sowas ja immer total spannend - zu spekulieren, was da wohl gebaut wird. Als damals in Berlin der S-Bahnhof Papestraße umgebaut wurde, habe ich die gesamte Entwicklung verfolgt, bis aus diesem kleinen, unauffälligen S-Bahnhof der Fernbahnhof Südkreuz wurde. 

Natürlich wird hier in der Nachbarschaft kein riesiger Bahnhof gebaut werden. Mich interessiert aber, wozu diese Brücken dienen sollen. An der Stelle soll ja in Zukunft mal ein S-Bahnhof entstehen, aber die Planungen für die Kieler S-Bahn werden frühestens 2030 beginnen. Dafür ist es also noch zu früh. 

Ich find's super: Ein Anreiz, öfter mal spazieren zu gehen.  

Freitag, 16. Februar 2024

Die Ruhe


Einer der Gründe, warum ich unbedingt in einer Stadt wohnen möchte, ist die Anonymität, kombiniert mit all' dem Leben um mich herum. Ich muss mir keine Sorgen machen, dass plötzlich meine Nachbarn mit einem Stück Kuchen vor der Tür stehen, ich kann inmitten von Menschen leben und trotzdem meine Ruhe haben - aber gleichzeitig bin ich auf die Geräusche angewiesen: Das Bellen des Hundes unten, der Bus, der vor meiner Wohnung hält, das Piepen der Fußgängerampel, die Sirenen der Notarztwagen. All' das gibt mir ein Gefühl von Leben.

Seit Mittwoch ist es einige Stufen ruhiger draußen geworden, denn das war der erste Tag des neuen Streiks. Unter anderem in Kiel sind fast keine Busse mehr gefahren. KVG wurde voll bestreikt, Autokraft ab Donnerstag, nur die blauen VKP-Busse sind noch gefahren. Vielleicht wäre das meine Möglichkeit gewesen, zur Schule zu kommen - wenn ich dort noch arbeitete. Wie haben die SchülerInnen das gemacht, wie war das mit der Anwesenheitspflicht? All' diese Fragen möchte ich mir gern wieder stellen.

Ich bin froh, wenn die Busse wieder wie normal fahren. Dann fühlt sich alles wieder etwas lebendiger an. Ich frage mich, wie das Feeling erst wird, wenn die Stadtbahn in einigen Jahren fertig ist, und wenn endlich das Projekt "Kieler S-Bahn" umgesetzt wird. Frühestens nach Zwanzig Dreißig, heißt es, soll die Umsetzung beginnen, aber die ersten Hinweise findet man schon - das Auftauchen von neuen Bahnhaltestellen, beziehungsweise die Reaktivierung alter Halte: Schulen Am Langsee, Kiel Hassee CITTI-Park, Kiel-Oppendorf, Kronshagen - das alles sind kleine Hinweise auf ein S-Bahn-System, das vielleicht irgendwann Kiel autofreier macht und die Umgebung enger zusammenbringt.

Mehr Leben, weniger Ruhe - ich mag' den Gedanken.

Montag, 25. September 2023

Tag 56 - Kiel zerlegt sich



Unglaublich, es ploppen immer mehr Baustellen in Kiel auf. Mal merke ich es direkt, weil es vor meiner Haustür ist, mal merke ich es indirekt daran, dass manche Busse Umleitungen fahren oder einige Straßen, die sonst relativ ruhig sind, plötzlich im Berufsverkehr "verstaut" sind. Was bin ich froh, nicht mehr das Auto zu nehmen!

Aber es ist ja schön, dass sich hier endlich was tut. Manche Straßen waren so marode; wenn ich mit der Buslinie Vierzehn zur Schule fahren musste, ging es die Werftstraße runter, und wenn man dann nicht in einem dieser supergefederten Elektrobusse saß, hat das Frühstück (wenn man es denn gegessen hat) eine ordentliche Schleuderpartie bis nach Wellingdorf bekommen.

Zum Glück wird die Werftstraße neu gemacht, und wie spannend das ist: Man sieht bereits Bauvorleistungen für die zukünftige Tramführung in Form von erhöhten Bordsteigen in der Straßenmitte, wo später einmal die Straßenbahnhaltestellen sein werden. Aber bevor ich mich jetzt zu sehr aufrege und freue, erinnere ich mich wieder dran, dass bis Ende Zwanzig Vierundzwanzig in erster Linie Planungen stattfinden, erst ein gutes Stück danach wird es mit den tatsächlichen Bauarbeiten losgehen.

So, nun Termine zurechtlegen, diese Woche muss gut abgepasst sein - Details folgen.

Freitag, 30. Juni 2023

KVG in Nöten

Weiterhin ein Zukunftstraum...

Momentan kann Busfahren in Kiel ein echtes Abenteuer sein. Seitdem das Deutschlandticket eingeführt wurde, nutzen deutlich mehr Menschen den ÖPNV. Die Busse sind voller, es ist lauter, drängeliger - nicht immer, aber immer öfter. Dazu kommt das Chaos in Kiel, hohes Verkehrsaufkommen, Baustellen und Umleitungen, Busse mit einer halben Stunde Verspätung kommen häufiger vor und das alles wird noch einmal verstärkt durch den erheblichen Personalmangel bei der KVG.

Es werden dringend BusfahrerInnen gesucht, um die Verkehrswende stemmen zu können. Man hat jetzt die Notreißleine gezogen und vorübergehend einige Änderungen im Fahrplan vorgenommen - so fahren die Linien Zwölf und Dreizehn nur noch zwischen Strande und Hauptbahnhof, nicht mehr die Hamburger Chaussee hinunter. Auf einigen Linien wird die Taktung reduziert, und so kann es vorkommen, dass ich unten an der Bushaltestelle gute zehn Minuten auf einen Bus warten muss, in der Hauptverkehrszeit.

Zum Glück fahre ich immer etwas früher los, denn manchmal bekomme ich meinen Anschlussbus nach Dietrichsdorf nicht mehr (vielleicht brauche ich ihn ja bald eh' nicht mehr. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen), und gegen den Stress im Bus habe ich meine Hefte mit Logikrätseln dabei, so kann ich die vielen Menschen ausblenden, die seit zwei Monaten die Busse bevölkern.

Ich finde, dass das Deutschlandticket eine tolle Sache ist. Allerdings haben wir dafür noch nicht die nötige Infrakstruktur, und das dauert... ich mag mir gar nicht ausmalen, wie das erst wird, wenn in Kiel die Straßen aufgerissen werden für die neue Stadtbahn. Noch gut zwei Jahre, dann dürften die Bauarbeiten beginnen. Aber immer das Ziel im Blick haben - irgendwann wird es in Kiel einen dicht getakteten, ausgelasteten ÖPNV geben, mit reichlich Menschen, die ihre Ausbildung als BusfahrerIn machen, damit die Menschenmassen befördert werden können.

Es kann sich nur noch um Jahrzehnte handeln.

Samstag, 18. März 2023

Stop. Bewegung.

Wäre schon, aber nein. Noch mindestens zehn Jahre nicht.

Staus sind in Kiel eine Seltenheit, eigentlich. Wenn aber eine Baustelle kommt, dann kann das extreme Auswirkungen haben. Als der Waldwiesenkreisel erneuert wurde, war auf der B Sechsundsiebzig alles dicht. Überflieger am Barkauer Kreuz? Ebenso. 

Irgendwie fühlt es sich an, als würden die Baustellen immer mehr werden, vielleicht ist das aber auch nur meine Wahnehmung. Rund um's Rondeel wird gebaut, jetzt müssen sogar einige Buslinien umgeleitet werden, und vor unserem Haus steht ein Schild, dass die Durchfahrt am Speckenbeker Weg für ein paar Wochen dicht sein wird.

Ich würde ja so gern sagen können, dass ich mich über diese Baustellen freue, denn sie sind erste Zeichen der Kieler Stadtbahn - aber nichts da. Die nächsten zwei Jahre werden erstmal nur mit Planungen verbracht. Von tatsächlichen Baustellen für die neue Straßenbahn sind wir noch meilenweit entfernt, und dann wird es in Kiel richtig chaotisch werden, denn natürlich wird die Stadtbahn auch die Hauptverkehrsadern befahren. 

Da kommt einiges auf uns zu, und ich bin jedesmal ein wenig erleichterter, dass ich kein Auto mehr habe. Ernsthaft!

Und dass ich den Titel dieses Beitrags so formuliert habe, dürfte Filmliebhabern etwas sagen, nämlich dass ich einen für mich neuen stop motion film gesehen habe. Ich weiß nicht, was es ist, aber diese Filmtechnik fasziniert mich. Weil es wirklich wie Zauberei ist, als würde lebloser Modelliermasse ein Leben eingehaucht werden. Coraline (2009) ist einer meiner Lieblingsfilme aus der Ecke, ich kann ihn immer und immer wieder sehen, ohne dass es langweilig wird, und heute gesellt sich ParaNorman (2012) dazu, vom gleichen Studio. 

Das ist eine schöne Abwechslung, bevor es zurück an die Klausuren geht.

post scriptum: Wenn wir hier schon bei stop motion-Filmen sind, möchte ich unbedingt einen empfehlen für alle PädagogInnen, die ihn noch nicht kennen. Nur knapp acht Minuten lang, ohne Sprache, passt perfekt in das Thema "The Individual and Society" und hat nicht ohne Grund einen Academy Award gewonnen - "Balance" (1989)



Samstag, 19. November 2022

Linie 3 nach Dietrichsdorf ("Ich fahre!")

Noch wirkt es etwas surreal...

vorweg: Ich habe die Liniennetze leider in keinem anderen Grafikformat zur Hand, deswegen müsst Ihr mit dem Gedöns unten vorlieb nehmen. 

Wer mich richtig gut kennt und gleichzeitig weiß, was in der Kommunalpolitik so vor sich geht, könnte sich gefragt haben, warum ich gestern über eine classroom debate geschrieben habe anstatt über das Event am siebzehnten November, auf das ich seit Wochen hin gefiebert hatte. Es war fett im Kalender markiert, ich habe alles Mögliche an News dazu verfolgt, was ich finden konnte, gefühlt tausende Male den einschlägigen Artikel in der Wikipedia angeklickt. Ganz pragmatisch: Am letzten Schultag einer Woche steckt mein Kopf noch komplett in der Schule fest. Da war gestern kein Platz für Anderes.

Am Donnerstag hat die Kieler Ratsversammlung getagt. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Die Stadtbahn Kiel ist beschlossene Sache. Nachdem Neunzehnhundertfünfundachtzig die letzte Tram in der Landeshauptstadt gefahren ist und viele sich gewundert haben, warum man sie eingestellt hat; nachdem ein zwischenzeitlich als greifbar wahrgenommenes Projekt namens StadtRegionalBahn auf dem Tisch lag; nachdem das ganze Vorhaben zum Erliegen gekommen schien, obwohl es so viele Fürsprecher dafür gab.

Und es dauert gar nicht mehr lange! (das soll Ironie sein) Wenn alles zügig geht, dürfte um Zwanzig Dreiunddreißig släsch Vierunddreißig die erste Linie in Betrieb genommen werden. Wenn es zügig geht. Mir wabern da Horrorszenarien vor dem geistigen Auge herum, wie der Flughafen BER, die Elbphilharmonie und Stuttgart 21. Egal, man wird ja wohl noch hoffen dürfen. 

Das Ganze ist ein ziemlich großes Projekt für Kiel, weil im Rahmen der Umsetzung das Stadtbild drastisch verändert wird, und damit sind nicht nur die Gleise auf den Straßen und die Stromleitungen gemeint. Gleichzeitig soll mehr Grün in die Innenstadt gebracht werden, die Bahn soll auf Rasengleisen fahren - der neue Kieler Holstenfleet zeigt einen Hauch dessen, was da kommen könnte - verkehrsberuhigte Bereiche ohne Autos, mehr Bäume in der Stadt. 

Dann natürlich die Frage, wo die Bahn langfahren soll. Geplant sind erstmal vier Linien, die je nach Bedarf auf sechs erweitert werden könnten. Die Linie 1 soll von der Universität nach Wellingdorf führen - über die Holtenauer Straße, Bergstraße, Lorentzendamm, Hauptbahnhof, Hummelwiese, Karlstal, HDW. Wenn alles läuft, soll sie am einen Ende zum Rungholtplatz verlängert werden, am anderen zur Fachhochschule Kiel.

Das vorerst geplante Zielnetz

Die Stammstrecke - jener Streckenabschnitt, der von allen Linien befahren wird - reicht von Karlstal bis zur Andreas-Gayk-Straße und Ziegelteich. Hier soll durch die Zehnminutentaktung der vier Linien alle zweieinhalb Minuten eine Bahn entlang rollen.

Wenn sich alles entwickelt wie geplant, dann dürfte für mich irgendwann die Linie 3 sehr interessant werden, mit der ich von der Hummelwiese bis nach Dietrichsdorf werde fahren können, Toni-Jensen-Haltestelle Lüderitzstraße inklusive. Andere Linien werden in die Wik führen, nach Mettenhof, Projensdorf und nach Elmschenhagen.

Der Kieler Süden ist leider zumindest in den ersten Realisierungsphasen nicht an das Bahnnetz geknüpft. Das könnte sich ändern, wenn man das geplante Netz aller möglichen Erweiterungen betrachtet - dann soll eine Linie nach Schulensee führen - durch Hassee, wäre interessant für mich), eine andere nach Meimersdorf und auch Holtenau und Schilksee sollen erreicht werden. Das hängt zum großen Teil von der Stadtentwicklung ab.

Klar, das wird alles ewig dauern, und erstmal jede Menge Stress in Form von Bauarbeiten mit sich bringen. Egal, ich freue mich wie ein Kind unter'm Weihnachtsbaum und werde, wenn es soweit ist, natürlich alle Linien vorwärts, rückwärts, seitwärts und ran fahren!

Der Plan mit allen möglichen Erweiterungen