Weiterhin ein Zukunftstraum... |
Momentan kann Busfahren in Kiel ein echtes Abenteuer sein. Seitdem das Deutschlandticket eingeführt wurde, nutzen deutlich mehr Menschen den ÖPNV. Die Busse sind voller, es ist lauter, drängeliger - nicht immer, aber immer öfter. Dazu kommt das Chaos in Kiel, hohes Verkehrsaufkommen, Baustellen und Umleitungen, Busse mit einer halben Stunde Verspätung kommen häufiger vor und das alles wird noch einmal verstärkt durch den erheblichen Personalmangel bei der KVG.
Es werden dringend BusfahrerInnen gesucht, um die Verkehrswende stemmen zu können. Man hat jetzt die Notreißleine gezogen und vorübergehend einige Änderungen im Fahrplan vorgenommen - so fahren die Linien Zwölf und Dreizehn nur noch zwischen Strande und Hauptbahnhof, nicht mehr die Hamburger Chaussee hinunter. Auf einigen Linien wird die Taktung reduziert, und so kann es vorkommen, dass ich unten an der Bushaltestelle gute zehn Minuten auf einen Bus warten muss, in der Hauptverkehrszeit.
Zum Glück fahre ich immer etwas früher los, denn manchmal bekomme ich meinen Anschlussbus nach Dietrichsdorf nicht mehr (vielleicht brauche ich ihn ja bald eh' nicht mehr. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen), und gegen den Stress im Bus habe ich meine Hefte mit Logikrätseln dabei, so kann ich die vielen Menschen ausblenden, die seit zwei Monaten die Busse bevölkern.
Ich finde, dass das Deutschlandticket eine tolle Sache ist. Allerdings haben wir dafür noch nicht die nötige Infrakstruktur, und das dauert... ich mag mir gar nicht ausmalen, wie das erst wird, wenn in Kiel die Straßen aufgerissen werden für die neue Stadtbahn. Noch gut zwei Jahre, dann dürften die Bauarbeiten beginnen. Aber immer das Ziel im Blick haben - irgendwann wird es in Kiel einen dicht getakteten, ausgelasteten ÖPNV geben, mit reichlich Menschen, die ihre Ausbildung als BusfahrerIn machen, damit die Menschenmassen befördert werden können.
Es kann sich nur noch um Jahrzehnte handeln.
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