Mal woanders unterrichten |
Es findet sich auf dem Stellenmarkt für Lehrkräfte derzeit eine sehr interessante Stelle, ein halbes Jahr Vertretung in Englisch (und anderen Fächern). Leider nicht wegen der Lage - es geht um die Grund- und Gemeinschaftsschule auf der Hallig Hooge. Das muss man schon wollen - aber dafür erwartet einen dort ein Schulumfeld, das ziemlich einzgartig in Deutschland sein dürfte.
An der Schule werden insgesamt elf SchülerInnen in den Klassen Eins bis Neun unterrichtet - von zwei Lehrkräften. Das war's.
Ich muss an meine Zeit in St.Peter-Ording denken, natürlich. Im Regionalschulteil knapp hundertachtzig SchülerInnen mit einem Kollegium von nicht einmal fünfzehn, und es war das beste Arbeiten, was ich bis dato genießen durfte. Insofern ist Hooge wirklich interessant - aber ich kann mir bei'm besten Willen nicht vorstellen, dort raus zu fahren. No way. Eine der Sachen, auf die ich am Leben in der Stadt nicht verzichten kann, ist das Gefühl von "Leben" - das ist auf dem Land anders, und nach neunzehn und einem Jahr habe ich davon tatsächlich genug.
Ich brauche die nervigen drängelnden AutofahrerInnen unten auf der Kreuzung, ich brauche die Busse und die Krankenwagen, und alles in Reichweite zu haben und anonym leben zu können. Die Schule klingt wirklich so unglaublich verlockend, aber es ist wie mit SPO - mein privates Leben steht in meiner Prioritätenliste über meinem Beruf. Da müssen Entscheidungen getroffen werden.
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