Donnerstag, 16. Januar 2020

Organspender? YAAASSS QUEEN!!!


Seit heute mittag habe ich einen neuen Reisebegleiter im Portemonnaie - meinen Organspenderausweis. Bis heute habe ich immer wieder Ausreden gefunden, warum ich keine Organe spenden sollte; die letzte Ausrede war, dass ich ja keinen Ausweis mehr brauche, wenn es zur Widerrufslösung kommt. Heute mittag habe ich dann in den Nachrichten gelesen, dass diese von Gesundheitsminister Spahn vorgeschlagene Lösung - mal ein Punkt, in dem ich mit ihm übereingestimmt habe - vom Bundestag abgelehnt wurde. Mein Argument war weg, und so bin ich zur Apotheke getingelt.

Es hat zwei Minuten und achtundvierzig Sekunden gedauert, den Ausweis auszufüllen und einzustecken. Keine Ausreden mehr.

Wenn ich nach meinem Tod noch Leben retten kann, dann möchte ich das unbedingt tun. Weil ich weiß, dass ich es mir auch von anderen Menschen wünschen würde, falls irgendwann einmal eines meiner eigenen Organe versagt.

Kurz und bündig.

post scriptum: Heute hatte ich tatsächlich Probleme, zwei eingegangene Informationen zu verarbeiten. Auf der einen Seite habe ich eine Einladung zum Gespräch im Arbeitsamt bekommen, find's klasse, dass mein Sachbearbeiter mich bisher unbehelligt gelassen hat, damit ich mich auf die Psychiatrie konzentrieren kann - der Termin liegt in der zweiten Februarhälfte, vielleicht kann ich dann genauere Aussagen zu meiner kognitiven Konfiguration sagen, das könnte bei der Arbeitssuche helfen. Auf der anderen Seite habe ich heute von der Toni-Jensen-Schule eine Einladung zum Gespräch am kommenden Montag bekommen. Das läuft der ersten Nachricht entgegen, weil ich dann ja vielleicht, wenn es klappen sollte, im Februar nicht mehr arbeitslos sein würde und den Termin im Arbeitsamt absagen kann. Ein bisschen wie Schrödingers Katze: In diesem Moment, genau jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, wird das Gespräch gleichzeitig stattfinden und nicht stattfinden. Verwirrend.

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