Dienstag, 21. Januar 2020
Termin umlegen
So langsam habe ich den Schock von gestern verarbeitet. Auch wenn es ein positiver Schock war - ab Februar darf ich an einer neuen Schule unterrichten - so fühlt es sich doch erstmal unglaublich an. Wie ein Riss in der Tapete, ein Riss in dem ALG I-Gefüge, ein Riss in dem Ich bin unterfordert-Gefüge. Jetzt kann ich anfangen, die ganz pragmatischen Konsequenzen anzuschauen.
Dazu gehörte auch, einen Zahnarzttermin zur regulären Kontrolle umzulegen. Der wäre eigentlich heute gewesen, aber das ist vielleicht ein schöner Punkt, um den Behinderungsgrad aufzuzeigen: Das überfordert mich, ich kann gerade nicht an den Zahnarzt denken, der muss zwei Wochen weggeschoben werden, sonst falle ich in geistige Quarantäne.
Ist ja kein Problem, ein kleiner Anruf und die Sache ist geklärt. Hey die große Buba, wenn Du das hier liest: Ich habe wesentlich weniger Probleme damit, irgendwo anzurufen, als bei unerwartetem Klingeln an's Telefon zu gehen - weil ich mich darauf nicht vorbereiten kann. Und trotzdem habe ich mich irgendwie schuldig gefühlt.
Kennt Ihr das? Da hat man einen Termin und kann den nicht einhalten, und muss das jemandem mitteilen. Ich hasse es, zugesagte Termine nicht einzuhalten (was einer der Hauptgründe ist, warum ich mich nicht mehr oft mit anderen Menschen verabrede). Vieleicht ist das so ein "Der Ablaufplan muss stimmen"-Autismus-Ding, aber vielleicht ist das auch ein ganz normales Gefühl. Schlechtes Gewissen, dabei sachlich völlig unbegründet.
Chill' mal, Dr Hilarius!
post scriptum: Wenn ich auf den gestrigen Beitrag blicke... es ist eine Ironie: Schüler melden mir immer wieder zurück "DrH, sie können die Sachen so gut erklären" - und ich meine mich zu erinnern, dass mir im Studium irgendjemand den "Erklärbär"-Spitznamen verpasst hat - aber ausgerechnet, wenn es um mich selbst und um meine Arbeit geht, kann ich überhaupt nix mehr erklären...
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