Jeder Referendar hat hoffentlich spätestens zu seinem Examen von §25 SchulG gehört; ich erst danach. Ich wünschte, es gäbe dafür überhaupt keinen Bedarf, aber das ist unrealistisch. Und es wäre auch langweilig, oder nicht? Der Paragraph regelt Sanktionsmaßnahmen bei Konflikten mit oder zwischen Schülern, und daran muss man sich als Lehrkraft entlang hangeln, wenn Schüler sich einfach nicht an die Klassenregeln halten wollen.
Ich bin kein Freund von Strafen - in meinem rosaroten Bild von Schule kann man alle Schüler mit Worten erreichen - was natürlich Unsinn ist, und es wird Zeit, dass ich mich davon endlich verabschiede. Acht Jahre lang bin ich ohne Strafen ausgekommen, aber irgendwann stößt man an seine Grenzen. Es gibt immer wieder Lerngruppen, in denen es eben nicht läuft.
Und ich werfe mir dann schlechten Unterricht vor, denn sonst wären die Schüler alle begeistert dabei - und auch das ist Unsinn; ein Körnchen Wahrheit steckt insofern darin, als dass ich mein Unterrichtskonzept überdenken muss. Es ist viel zu einfach, zu sagen "Die Klasse ist scheiße, die brauchen harte Maßnahmen" - nicht immer kann man das auf "die Klasse" schieben, sondern manchmal sind es einfach die Unterrichtsmethoden, die für eine bestimmte Lerngruppe eben nicht geeignet sind.
Ändert nichts an der Tatsache, dass ich mir so langsam eine Textvorlage für einen blauen Brief auf dem Rechner erstellen sollte. Oder hat jemand von Euch da etwas, was ich mir vielleicht bearbeiten kann?
addendum: Hier erweisen sich das Asperger-Syndrom und auch das Lojong-Training als problematisch, denn ich selbst habe überhaupt kein Problem damit, wenn sich Schüler in meinem Unterricht unterhalten. Oftmals bemerke ich den Konflikt erst, wenn Mitschüler sich beschweren, dass sie nichts verstehen können, und das ist eigentlich zu spät. Muss mal schauen, ob ich da etwas bei mir ändern kann.
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