Freitag, 28. Februar 2020

Bürokratiergehege: The Next Phase


Ja, so langsam komme ich in einer neuen Phase an. Neue Schule, wie immer begleitet vom Krankwerden in unterschiedlichsten Variationen (wobei eine Verstauchung nicht hätte sein müssen), neuer Personalausweis (so richtig elektronisch-sexy) und auch der Wechsel zu einem neuen Telefon- und Internetanbieter und Glasfaser.

Diese wichtigen Termine hatte ich in's Frühjahr gelegt, weil ich davon ausgegangen bin, dass ich weiterhin arbeitslos sein würde und den Kopf frei hätte - nun bin ich es nicht, und es fällt mir nicht gerade leicht, diese Termine und die Eingewöhnung an der Schule zu wuppen. Aber irgendwie muss es ja klappen. Nächste Hürde wird tatsächlich der Providerwechsel; am kommenden Montag soll ein Techniker kommen, passenderweise in einem Zeitfenster von acht bis dreizehn Uhr. Also genau dann, wenn ich in der Schule bin.

Dankenswerterweise hat die Telekom in ihrem Terminbestätigungsschreiben auch gleich angegeben, was man machen muss, wenn einem der Termin nicht passt - spätestens drei Tage vorher Kontakt aufnehmen, damit keine unnötigen Anfahrtkosten entstehen. So weit, so normal. Also rufe ich vier Tage vorher an und sage, dass ich den Termin gern umlegen möchte. "Termin umlegen geht nicht. Und sie rufen auch viel zu früh an, versuchen sie es am Samstag Abend nochmal, so weit vorher kann man da nichts planen."

Ehm... (oder besser Ähm, denn da draußen liest vielleicht ein Herr Ehm mit) - ich dachte, ich solle spätestens drei Tage vorher anrufen, wenn der Termin nicht passt. Und nun soll das also erst am Vorabend geschehen? Whatever. Und ich nutze die Gelegenheit, um einen anderen Passus des Schreibens zu erwähnen: "Hier heißt es, dass ich fünf Tage vorher meinen Router erhalte, nun ist es vier Tage vorher, aber ich habe noch nichts bekommen." - "Neee neee, das kann noch dauern, so schnell geht das nicht, das kann gut sein, dass der erst am Montag ankommt, also wenn der Techniker vorbeikommt."

Ähm... (diesmal richtig) - ich realisiere, dass es ganz schön nervig sein kann, die Menschen bei ihrem Wort zu nehmen und sich dann auch darauf zu verlassen (genauso wie es problematisch sein kann, wenn man sich auf mich verlässt). Nervig als Lehrkraft (wenn Schüler versuchen, durch Lügen Sympathie zu gewinnen), aber auch nervig als Verbraucher, wenn die Telekom mir extra vorher explizit mitteilt, wie der Ablaufplan ist, und dann erfahre ich vier Tage vorher, dass das eh' nicht stimmt.

Worauf das Ganze hinausläuft: Der Termin konnte jetzt online umgelegt werden, nur leider immer nur auf Vormittage unter der Woche, und ich bin nun einmal Lehrer. Also blieb nur noch ein Termin am Samstag in gut einer Woche. Kombiniert mit dem Umstand, dass mein alter Anbieter mir am Montag meine Verbindung kappt, bedeutet das möglicherweise, dass ich nächste Woche von Montag bis Samstag weder Telefon noch Internet habe. Auf das Telefon kann ich gut verzichten, kein Problem, aber ohne Internet fühle ich mich vollkommen isoliert, das hatte ich damals, als ich nach Husum umgezogen bin.

Die große Buba hat mir den Tipp gegeben, mir für die Übergangsphase einen Internetstick zuzulegen, ich habe mich schlau gemacht und das Angebot von Lidl klang ganz gut, allerdings muss ich erstmal schauen, ob mein Gehalt überhaupt überwiesen wurde und ich mir das leisten kann. Interessant: Anstatt für meinen Arbeitgeber alle Personaldatenblätter nochmal komplett auszufüllen, mit allen Nachweisen und so weiter, hat es gereicht, eine kurze Mail zu schreiben, dass sich bei mir nichts geändert hat. Fein (aber generell gilt, dass bei einer größeren Unterbrechung der Arbeit wieder alles erneut ausgefüllt werden muss).

Irgendwann ist dieser ganze Papierkrieg vorbei. Naja, oder zumindest eine kurze Waffenpause.

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