Donnerstag, 27. Juni 2019
Eigentlich
Eigentlich sollte hier ein Beitrag mit dem Titel Ein perfekter Tag stehen. Ursprünglich wollte ich den gestrigen Tag beschreiben, einen der heißesten der Woche, mitsamt Vorplanung (wie zum Beispiel Handtücher stärken), und ich wollte schreiben, wie ich dank eines Motivationskicks der Sannitanic einfach mal ausgebrochen und in den Hansa-Park gefahren bin. Dort hätte stehen sollen, wie beeindruckt ich von den Neuerungen im Park war, zum Beispiel vom einer Kathedrale ähnlichen neuen Bahnhof für die Schwarzkopf-Achterbahn Nessie. Oder auch darüber, wie genial der neue Gyro-Drop-Tower Highlander in die Nessie-Helix integriert worden ist, und wie sagenhaft die Aussicht über die Ostsee in knapp hundertzwanzig Metern Höhe ist, bevor die Sitze dann nach vorne gekippt werden und der Blick nur noch direkt nach unten geht, bevor es dann zum freien Fall kommt. Und wie stolz ich darauf war, wie sich Der Schwur des Kärnan gemacht hat, mit der schnelleren Abfertigung, mit der neuen Videoprojektion im Turm vor dem Rückwärts-Freifall, und wie großartig ich überhaupt den Weg finde, den die Familie Leicht mit dem Park vor zehn Jahren begonnen hat, weg von einer Ansammlung beliebiger Attraktionen, hin zu einem echten Themenpark. Ich wollte schreiben, was ich für ein Glück hatte, dass ich genau in den richtigen Sitzreihen gelandet bin (Nessie ganz hinten, kann man sich aussuchen - Kärnan ganz vorne, wird zugelost). Dann wollte ich schreiben, dass es zwar tierisch heiß war, aber der Abend dann inklusive Tee und Meditation eine angenehme Erfrischung gebracht hat, auch wenn der Film Oblivion (2013) mit Tom Cruise doch sehr aus anderen Filmen zusammengestückelt war - trotzdem hübsch anzusehen - und wie ausgeglichen ich in die Nacht abgedriftet bin. Aber wie Ihr seht, schreibe ich das hier nicht.
Stattdessen gibt es den Grund, warum ich Euch das oben Beschriebene nicht beschrieben habe (sorry, der musste sein). Immer mehr erhärtet sich in meinem Kopf der Verdacht, dass ich Autist sein könnte, diese Gedanken wabern schon durch meinen Kopf, seitdem ich Rain Man (1988) gesehen habe, in dem Dustin Hoffman für seine Darstellung eines Autisten vollkommen zu Recht den Academy Award bekommen hat. Und wieder einmal dauert dieser ganze Realisierungsprozess in meinem Kopf sehr lange. Sicherlich hätte ich schon überall nach Hilfen schauen können, aber ich habe immer noch nicht verdaut, dass es tatsächlich so sein könnte. Aber von Tag zu Tag nehme ich das immer besser zur Kenntnis, und ich glaube, ich möchte diese Arbeitslosigkeit gern dafür nutzen, es herauszufinden. Wie man das testet, Autismus. Wer das macht. Wie viel das kostet, weil ich mir das vielleicht nicht leisten kann, und ob die gesetzlichen Krankenkassen so etwas übernehmen.
Das könnte mir vielleicht eine Menge offener Fragen beantworten, und ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
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