Let's go shopping! |
Ich realisiere, dass Titti-Tank wie ein Sexspielzeug klingt - dabei geht es heute um was ganz Anderes, nämlich eine weitere Episode aus der Reihe "Hochbegabung als Behinderung".
Seit ich in meine aktuelle Wohnung eingezogen bin, vor gut fünf Jahren, habe ich den originalen Duschschlauch und Brause im Bad. Das hat zwar hier und da mal geklemmt, aber hat ja funktioniert, wunderbar. Mit den Jahren kommt immer mehr Kalk hinzu (Kiel hat extrem verkalktes Wasser), setzt sich ab, und langsam wird der Gummischlauch dann brüchig. Das merke ich daran, dass eines Tages bei'm Duschen das Badezimmer Einiges an Wasser abbekommen hat: Der Schlauch ist kaputt, bricht langsam auf.
Kein Problem, sage ich mir, ich hole einfach neues Equipment aus dem Baumarkt. Gesagt, getan. Aber dann schaffe ich es nicht, den alten Schlauch von der Badewannenarmatur zu lösen. Ich versuche es mit diversen Zangen, zerstöre dabei aber nur die Oberfläche der Armaturen. Nun könnte ich natürlich einfach eine große Rohrzange nehmen, mit mehr Hebelwirkung und Grip, aber die habe ich nicht. Okay, okay, dreihundert Meter die Hamburger Chaussee runter ist ein Werkzeugfachmarkt, Der Neue Eisenhenkel. Dann gehe ich einfach mal dahin, hole mir eine neue Rohrzange, und schon kann ich den Schlauch austauschen, keine Überflutung mehr im Bad. Gar kein Problem...
...sollte man denken, aber ich bin nicht man. Ich müsste dazu in ein neues Geschäft hineingehen, das ich nicht kenne. Ich weiß nicht, wer dort arbeitet, und zu welchem Regal ich gehen muss. Und wahrscheinlich gibt es dann auch noch unterschiedlich große Rohrzangen, und ich stehe dann wie dumm vor dem Regal und mag nicht um Hilfe bitten. Und ich weiß auch gar nicht, wie teuer das wird und ob ich über's Ohr gehauen werde. In den Laden gehen kommt also überhaupt nicht in Frage.
Stattdessen nehme ich Klebeband und verklebe die offenen Stellen im Duschschlauch gründlich, mehrfach, bis der Schlauch fast doppelt so dick ist. Na siehste, geht doch, ich muss gar nicht in den Werkzeugmarkt gehen.
"Irgendwie klappt es ja" - der Dauerbrenner des Sich-Selbst-Im-Weg-Stehens.
Gestern habe ich es dann endlich mal geschafft, Initiative zu ergreifen, bin zum DNE gegangen, habe mir eine Rohrzange besorgt, und eine Stunde später ist der Schlauch ausgetauscht. WARUM muss ich es mir immer selbst so schwer machen? Immer diese ganzen Bedenken...
Ich könnte nun natürlich auch noch berichten, wie es zu dem Titel des Beitrags kam. Heute sind die große Buba und ich zu Citti gefahren, in der Hoffnung, eine neue Brause für das Bad zu finden (hat nicht geklappt). Als ich DGB angeschrieben habe, wollte ich eigentlich schreiben: "Hey, hast Du Lust, morgen einmal mit zu Zitti zu fahren?" Aus irgendeinem Grund spreche ich das Einkaufszentrum gern mit einem stimmlosen, alveolaren Affrikat aus. Dann allerdings hat mein Wurstfinger einmal neben das Z gelangt, und schon habe ich DGB zu Titti eingeladen. Und dann ist da diese Tankstelle, Citti-Tank, und natürlich können wir nichts Drolliges in Ruhe lassen, und so wurde daraus der Titti-Tank.
Ferienreif?
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