Warum nicht viel lieber Bowling a la The Big Lebowski? |
Alle vier Jahre ist es soweit - die Fußball-Junkies kommen in einen Vollrausch, die ganze Welt spielt verrückt. Die ganze Welt? Nein, da gibt es einige wenige Ausnahmen, eine davon bin ich, weil mich Fußball wirklich so überhaupt nicht tangiert. Im Gegenteil, ich kann mir diese Machismo-Parade nicht antun. Zumindest war es meistens so; vor vier Jahren habe ich ab dem Achtelfinale tatsächlich Deutschlands Spiele eingeschaltet. Nicht geschaut, nicht aktiv verfolgt, aber im Hintergrund laufen gehabt. Weil halt doch ein bisschen Spannung dabei war, ob "unsere Jungs" es diesmal wohl schaffen würden.
Das kam auch eigentlich erst, weil Er und ich uns für einen schönen Abend verabredet hatten, an dem ein Spiel war. Klar haben wir das geschaut, denn Er fährt total auf Fußball ab, wie so viele, und ich wollte, dass Er einen schönen Abend hat. Und fand es gar nicht mal so uninteressant. Zwar kein Vergleich zum Rest des Abends... schwärm... aber recht kurzweilig. So kam es wohl dazu.
Ich finde diese Unsummen Geld, die im Fußball-Business fließen, irgendwie komisch. Suspekt. Dafür, dass jemand auf einen Ball eintritt. Aber gut, genauso wird sich sicherlich ein Fußballspieler fragen, warum der Lehrer seiner Kinder so "viel" Geld verdient, während er ihnen doch eigentlich nur Vorlesungen hält.
Suspekt finde ich die Bestechungen, von denen man hört, suspekt finde ich den ganzen Hooligan-Quatsch, suspekt finde ich, wie Männer sich zu Vollidioten entwickeln (wenngleich man sich mit fünfunddreißig Jahren daran gewöhnt hat), suspekt finde ich, dass Frauenfußball für so viel weniger wichtig erachtet wird, suspekt finde ich die Ausrede der Fußball-WM als Grund, sich volllaufen zu lassen. Das können wir auch ohne Grund (wobei ich das tatsächlich weit hinter mir gelassen habe).
Und trotzdem muss ich mit einem Hauch Wehmut zugeben, dass ich gern wieder ein Spiel anschauen würde, wenn Er dafür rüberkommen könnte. Würde. Aber okay, es wird ja nicht die letzte Weltmeisterschaft gewesen sein.
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