Mittwoch, 29. Mai 2024

Freut Ihr euch, wenn es mir schlecht geht?!


"a a a a a a a a a a a a a a sa sa sa lkjybfdöghydfsoglöhjfdisg hhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh tot"

So klingt es, wenn die große Buba und ich auf der Couch sitzen und vor Lachen sterben. Das passiert manchmal synchron, manchmal aber auch nur einseitig - zum Beispiel, wenn wir Witze in einem Film sehen, die ein Autist anders auffasst als eine HSP. Es passiert auch bei Videospielen, und zwar dann, wenn ich gerade mal wieder in einen Abgrund gefallen bin und Lara Croft alle drei Beine gebrochen habe, oder wenn irgendwelche Monster mich plattmachen oder ich mit meiner Waffe mal wieder voll daneben haue - kurz gesagt, freut sie sich ganz oft, wenn es mir im Spiel mies ergeht. Nachtrag: Nein, sie freut sich nicht, sie lacht aber drüber, weil es eben auch witzig ist.

Ich kann das vollkommen nachvollziehen, und dahinter steckt auch keine Missgunst oder böser Wille - sie ist immerhin die große Buba und wir kleben aneinander - und außerdem merke ich das selbst, wenn sie gerade den Controller in der Hand hat und überfordert ist von der Vielzahl an Optionen, was sie als nächstes im Spiel machen soll. Wenn ich dann lache, ist es ganz oft einfach eine Erleichterung zu sehen, dass auch ein anderer Mensch dieselben Probleme bei dem Spiel haben kann wie ich. Deswegen ist es nur logisch, dass wir den Anderen anfeuern und applaudieren, wenn beispielsweise ein Boss besiegt wurde.

Das ist also Spaß - aber für mich immer wieder faszinierend zu beobachten, und ich werde auch nicht müde jedesmal festzustellen: "Du freust dich immer, wenn ich tot gehe!"

Und was hat das mit diesem Blog zu tun? 

Ich hatte schon früher immer mal wieder erwähnt, dass es faszinierend ist, die durchschnittlichen Klickzahlen von Beiträgen zu beobachten: Warum hat diesen Beitrag kaum jemand angeklickt? Warum hat jener doppelt so viele views wie sonst üblich? Dabei merke ich, dass clickbait leider immer wieder klappt - also eine Andeutung in der Überschrift, die neugierig macht, zum Beispiel, oder ein provokantes Bild über dem Beitrag. Auch hilft es sehr, wenn der Titel des Beitrags bereits deutlich macht, worum es gehen wird - auch wenn ich das immer versucht hatte zu vermeiden; ich wollte möglichst kreative Titel finden, auf deren Erklärung man nur über drei Ecken kommt. Ist zwar nett für mich, aber interessiert kaum jemanden.

Und dann ist es generell so, dass Beiträge viel häufiger aufgerufen werden, wenn sie mit meiner psychischen oder beruflichen Situation zu tun haben - das "Psychologiebild" kann manchmal schon Interesse hervorrufen, oder die "Lehrerbilder". Und ich komme nicht umhin festzustellen, dass Beiträge bei besonders negativen oder positiven Nachrichten häufiger gesehen werden - gerade die Hiobsbotschaften für mich werden oft geklickt. Job verloren, Nervenzusammenbruch, und wie ich mit solchen Situationen dann umgehe. Und auch hier bin ich mir sicher, dass keine Missgunst dahintersteckt, zumindest nicht immer. Ich erinnere mich an die Mail von JB, in der der ehemalige Schüler mir geschrieben hat, dass er gern in den Blog schaut, weil er dort sehen kann, dass auch andere Menschen oft mit dem Leben zu kämpfen haben und er damit nicht allein ist - das gibt ihm Mut. Es ist auch ein bisschen das Prinzip der Seifenopern - wir leiden einfach gern mit unseren "HeldInnen" mit, und freuen uns dann auch, wenn es mit ihnen irgendwann wieder bergauf geht. 

Ja, Beiträge werden häufiger angeschaut, wenn es mir schlecht im Leben ergeht - aber weil ich weiß, wer diesen Blog so alles liest, weiß ich auch, dass dahinter oft eine Menge Empathie steckt, und was ich manchmal als Rückmeldung auf solche Beiträge bekomme, wärmt mir das Herz. Zuspruch, "du bist nicht allein"-Erinnerungen, und ganz oft eben nicht nur Phrasendrescherei, sondern ernst gemeint, besonders wenn manche sich die Mühe machen und nicht nur ein like auf den Beitrag klatschen, sondern sich die Zeit nehmen, mir eine Nachricht zu schicken.

Seitdem ich arbeitslos bin und die Jobaussichten immer weiter zusammenschrumpfen, hat sich die Zahl der Klicks verdoppelt. Zum Glück ist es mir nicht wichtig, viele Aufrufe zu bekommen, sonst müsste ich allein schon deswegen darauf hoffen, dass es auch weiterhin keine passenden Stellenangebote für mich gibt.

Ich halte Euch auf dem Laufenden! Und... danke für Eure Anteilnahme!! :-)

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