Nach den Oster-Unterstellungen in der Schule habe ich nichts mehr gemacht, was mit Arbeit zu tun hatte, beziehungsweise mit ihrer Bürokratie. Das hat mich damals so fertig gemacht, dass in meinem Kopf nichts Anderes übrig gewesen ist. Auch eine Variation des Hyperfokus, der bei so vielen Autisten auftritt. Natürlich habe ich auch meine Bewerbungsmappe im pbOn nicht aktualisiert und keine neuen Bewerbungen geschrieben. Pure Resignation.
Ich hätte das auch weiterhin vollkommen übersehen, wenn mich nicht jemand darauf hingewiesen hätte (weder SL noch Personalrat). Klar, eigentlich muss man das selbständig auf die Reihe bekommen, aber darum geht es ja bei einer Behinderung: Manche Dinge kann man nicht - auch wenn es für Außenstehende überhaupt nicht nachvollziehbar erscheint.
Heute habe ich das endlich erledigt. Ein bisschen Geklöter auf der Tastatur (die große Buba streicht mir gerade zwei Fehler für falsch geschriebene Worte an, und wenn sie das nicht tut, dann möge bitte ihre rechte Tättah explodieren), und mittlerweile ist es ja nicht mehr viel. Ich habe mein Anschreiben in den letzten zwanzig Anläufen so weit konkretisiert, dass ich eigentlich nichts mehr ändern muss bis auf das Datum des Anschreibens, und ich muss die Beschäftigungszeile im Lebenslauf aktualisieren.
Beides gemacht, in PDF umgewandelt, hochgeladen. Mich für das zentrale Bewerbungsverfahren angemeldet, einmal Vertretungsstellen, einmal Lehrerstellen. Als Kreis diesmal nur noch Kiel angegeben. Resignation, wie gesagt.
Und dann passiert etwas, das mir in den ganzen zehn Jahren Bewerbungen noch nie passiert ist: Die Überprüfung meiner Stammdaten und der Bewerbungen hat ein "fehlerfrei" ergeben. Das gab es wirklich noch nie - kein Wunder, denn im Ministerium werden Menschen dafür bezahlt, nach den kleinsten Unstimmigkeiten in den tausend Reitern der Bewerbungsmappe zu suchen. Und da die Formulierungen an einigen Stellen uneindeutig oder sogar widersprüchlich sind, hat mich das natürlich immer wieder irritiert und mir ein Bein gestellt.
Diesmal nicht. Und so stehe ich wieder den Kieler Schulen auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, wohl wissend, dass ich nicht noch einmal an eine andere Schule gehen werde. Und wer diesen Blog in den letzten Jahren verfolgt hat, der wird sich vielleicht nicht mehr fragen, warum ich mich nicht für ganz Schleswig-Holstein oder zumindest die umliegenden Kreise bewerbe und auch nicht an einer anderen, neuen Schule als Vertretung einspringen werde.
Für alle Anderen: Dieser Nerventerror, den ich in den letzten Wochen und Monaten hatte, hatte ich an jeder Schule, weil ich jedes Mal wieder um mein standing kämpfen musste und jedes Mal wieder ausgegrenzt worden bin (Ausnahme St.Peter-Ording, as you know). Noch einmal halte ich diesen Kampf nicht aus. Und an der Toni kennen mich nach zweieinhalb Jahren jetzt viele Kollegen und Schüler und ich bin nicht mehr der ganz neue, unbekannte, arrogante Asoziale, dem man nicht vertrauen kann (und ich wünschte, das wäre eine übertriebene Formulierung, aber auch das hat man mir direkt in's Gesicht gesagt).
So, geht weiter, in der Wohnung fliegt noch viel Papier herum, das einsortiert werden muss!
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