Donnerstag, 9. Mai 2024

Ausrede zum Saufen?

Schönes Wetter zum Abstürzen

Vatertag. Klingt wie Muttertag, aber viele junge Männer, egal, ob sie Vater sind oder nicht, nutzen den Anlass als Ausrede, sich mal nicht am Riemen reißen zu müssen. Bollerwagen mit Alkohol vollladen, eine Picknickdecke drüber und mit den Jungs um's Viertel ziehen und dann zum Beispiel in den Schrevenpark, Spaß haben und sich volllaufen lassen und mehr Spaß haben und noch mehr trinken und... you get the drift.

Als Autist fühle ich mich in Gegenwart anderer Menschen sowieso nicht immer wohl. Wenn diese anderen Menschen dann auch noch angetrunken sind, wird daraus eine echte Angst. Ich möchte von ihnen nicht angesprochen werden, ich weiß nicht, was ich dann antworten soll - und so fühle ich mich am Vatertag, mehr noch als an anderen Tagen, in meiner Wohnung am sichersten. 

Würde ich bei diesem wunderbaren Wetter rausgehen und irgendwo auf eine Gruppe junger Männer stoßen, würde ich so früh wie möglich umdrehen oder in eine Seitenstraße gehen. Betrunkene Menschen - ich eingeschlossen - haben die Angewohnheit sich zu verhalten, als gäbe es keine Regeln und als seien sie allein auf der Welt. Um Spaß zu haben.

Ich weiß noch gut, wie ich es im Studium nur dann mit betrunkenen Mitmenschen ausgehalten habe, wenn ich selbst Einiges an Alkohol intus hatte. Ich trinke seit etwas über zwölf Jahren keinen Alkohol mehr, auch gerade aus dem Grund, dass mir mein Verhalten unter dem Einfluss peinlich ist. 

Ergo mache ich einen großen, sehr großen Bogen um angetrunkene Menschen und bleibe heute am besten den ganzen Tag in der Wohnung - abgesehen von der Viertelstunde, in der ich runter zum Dönerimbiss gehe, denn ich habe mal wieder vergessen, Essen für den Feiertag einzukaufen. Mal schauen, ob ich unbehelligt hin und zurück komme ;-)

Wie wäre es, wenn wir am Vatertag nicht zuerst an Männer mit Bollerwagen mit Alkohol denken, sondern an unsere Väter, ohne sie wir diese Welt überhaupt nicht genießen können würden? Und vielleicht waren unsere Väter das ganze Leben über immer für uns da, vielleicht etwas unauffälliger als die Mütter, aber nicht weniger entschlossen, uns zu beschützen. Falls dem so ist, sollten wir ihnen zumindest einmal danke sagen.

Und sie dann mit den Jungs ziehen lassen. ^^

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen