Freitag, 3. Mai 2024

Don't give up!


vorweg: Die folgende Mail poste ich hier natürlich mit Zustimmung des kreativen Kopfes dahinter.

"Good evening, Dr Hilarius
... it's me again, XY.

I know this might be a bit late but... eh... I'm always late.
Also uhm... this is just... hastily put together so... please don't expect a structure... ;)

So... I've read that you won't be returning to the Toni, which is... sad... I know it's Probably a... bit hard... and some of us (Including me) are going to miss you. But I'm still positive you'll find that School that accepts you for who you truly are, however long that may take. Just don't give up!

When I... first read it I actually... expected it a bit... this uhh... might sound a bit mean but... It's usually what happens to nice People like you, which is very sad, and I can't wrap my Head around why.

I'll keep hoping for you. You're the nicest (and best) English teacher I've had and with the lack of Teachers, I'm sure there will be that one School that finally accepts you. And that Discussion circle for autistic students you mentioned is a good Idea! I'm sure you will get to make that one day!

That's basically all, if you ever want to write me, don't hesitate to reach out, I'll be here and read every single one.

I'll also continue to keep reading your Blog so... the next Mail may be about something I've read on there, or maybe just a response. :D

As always,
with kind regards:

-XY"

 

Das hat mich gerührt und den Tag komplett aufgewertet. Es gibt so Situationen im Leben, in denen das Aufgeben eine echte, realistische Option darstellt. Der Gesundheitszustand hat reichlich Verbesserungspotential, Du hast keine Perspektive und denkst Dir, dass quasi alles besser wäre als weiterzumachen. Wenn mir dann irgendjemand sagt "Kopf hoch, das wird schon", dann möchte ich ihnen den Hals umdrehen, weil die Phrase einfach komplett für'n Arsch ist.

Wenn es da allerdings einen Menschen gibt, einen ehemaligen Schüler, der bis heute diesen Blog verfolgt, den Kontakt aufrecht hält - auch wenn ich mal monatelang (oder gar) nicht antworte - und der nicht das Vertrauen in mich verloren hat; wenn dieser Mensch mir dann in seiner Mail schreibt "Don't give up!", dann geht mir das nahe.

Das ist einer der Gründe, warum ich mich immer sehr freue, wenn der Kontakt mit ehemaligen SchülerInnen nicht abbricht, und wenn ich jemanden von ihnen Jahre später wiedertreffe. Mich stört nur, dass ich ihnen dann leider nie Positives zu mir erzählen kann - deswegen versuche ich das Gespräch dann auf sie zu lenken. Nicht nur als Vorwand - ich interessiere mich tatsächlich sehr dafür, welchen Lebensweg sie bis dahin gegangen sind, ob sie gut untergebracht sind, ob sie Probleme haben.

Es sind und bleiben die SchülerInnen, die diesen Beruf zum tollsten Beruf der Welt machen!

post scriptum: Mein Gehirn knickt immer ein, wenn ich einen Film oder eine Serie sehe über Wissenschaftler, die sich dann aber nicht wie Wissenschaftler verhalten, Körpersprache, Habitus, Sprachregister. Da geht ein Sensor in meinem Kopf a "Irgendwas stimmt da nicht", und das macht mir dann den ganzen potentiellen Genuss madig. Gerade erst wieder erlebt bei der SciFi-Serie "3 Body Problem" auf Netflix - eigentlich interessante Ideen, aber eine stupide Umsetzung, ich kann mir das nicht weiter anschauen. Da wäre es einfacher, mal etwas weniger zu denken.

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