Okay, Vertretungsanfragen kommen definitiv nicht nur freitags an. Wir nähern uns den Sommerferien, erfahrungsgemäß erhöht sich in dieser Phase die Dichte der Anfragen.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn eine Schule anfragt, die mir bei der letzten Bewerbung deutlich gemacht hat, dass ich nicht für diese Schule geeignet bin. Faszinierend nicht, weil ich mich frage, warum die Schule dann überhaupt ein zweites Mal anfragt; ich weiß langsam, wie das System funktioniert. Was mich fasziniert, sind die vielen Antwortmöglichkeiten, die mir dann durch den Kopf schießen. Meistens bleibt das aber zum Glück in der Phantasie, denn einige Varianten sind doch arg bissig.
Nun fragt also ein Kieler RBZ an. Vertretung für immerhin ein ganzes Jahr. Damals haben sie mich abgelehnt, weil ich kein passender Kandidat für sie sei. Und wie Recht sie damit hatten - auch wenn ich das damals noch nicht so wahrhaben wollte. Aber dann bekam ich damals tatsächlich eine Vertretungsstelle an einer Berufsschule. Ein Jahr lang eine ganz neue Erfahrung, und bis auf den Großteil des Unterrichts war es keine schöne Erfahrung. Ich trage eben nicht Anzug und Krawatte. Und wenn ich dann über mir einen autoritären Abteilungsleiter hätte, der von einem Autisten definitiv nicht auf seine Fehler hingewiesen werden möchte, dann wäre die Zeit eine echte Folter.
Ich fand es spannend, junge Erwachsene vor mir zu haben. Ich fand es auch interessant, Wirtschaftsenglisch zu unterrichten. Und eine eigene Abiturklausur entwerfen zu dürfen, die dann ordentlich durchgeführt wurde, das war richtig spannend.
Eine neue Erfahrung. Ein Erlebnis, das ich mir nicht durch allzu schnelle Wiederholung verderben möchte.
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