Gefühlt wie ein Gespenst |
Heute war mein vorerst letzter Termin im Arbeitsamt. Quasi ein organisatorisches Gespräch, bevor ich in ein paar Tagen an's Jobcenter übergeben werde. Mein Sachbearbeiter will heute Abend die Korken knallen lassen, dass ich doch noch eine Vertretung gefunden habe, auch mit verzögertem Start und trotz sehr kurzer Befristung. Das hat mir geholfen, wieder etwas mehr das Positive darin zu sehen, wenn ich alles wieder ein wenig zu schwarz male.
Vielleicht hilft mir das auch morgen, wenn ich nach gefühlten Ewigkeiten meinen Psychiater wiedersehe. Ich merke, dass eine Pause von mehr als einem Monat doch belastend sein kann, denn mit ihm kann ich anders reden als mit anderen Menschen, und das ist immer mal wieder nötig.
Ich hatte mich allerdings auch auf den Termin heute gefreut, bin viel zu früh aufgestanden, um auf jeden Fall wach zu sein, wenn es losgeht, und war auch wieder zwanzig Minuten zu früh da. Zum Glück kann man dort auf unbequemen Bänken sitzen und auf einen See schauen.
Das Gespräch war dann auch einigermaßen schnell rum, und ich bin einigermaßen schnell aufgestanden, um zu gehen. Einigermaßen zu schnell. Ich hatte gerade einen schönen Satz zur Verabschiedung angefangen, da merke ich, wie mir das Blut aus dem Kopf nach unten sackt, halte mich am Türrahmen fest, rede langsamer, bleibe irgendwann komplett stumm, bis er fragt, ob mit mir alles in Ordnung ist. Das dauert zum Glück nur einige Sekunden, bis ich ihm von meinem niedrigen Blutdruck erzählen kann.
Auf dem Weg nach Hause musste ich immer wieder an die Szenen aus Joe Bidens Debatte erinnern, in der er ganz genauso mitten im Satz den Faden verloren hat, gestottert hat und schließlich ruhig war. Vielleicht sollte ich mich auch aus dem Wahlkampf zurückziehen ^^
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