Posts mit dem Label Mystery werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Mystery werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 8. Oktober 2021

Originelle Filme


Ich habe mittlerweile ein paar Hundert Filme gesehen, und es stellt sich ein Effekt ein: Wenn ich mir einen neuen Film anschaue, frage ich mich immer bei bestimmten Szenen, in welchem anderen Film ich sie schon einmal gesehen habe. Das ist zwar ein recht lustiges Spiel, aber es führt mir auch vor Augen, dass es nur wenige Filme in meinen Genres gibt, die wirklich originell sind.

Gerade in der Horrorecke ist das ein Problem: Horrorfilme sind eine ganz einfache Möglichkeit, Teenagern, Twens und eigentlich jedem das Geld aus der Tasche zu ziehen, denn sie stehen drauf. So werden jedes Jahr extrem viele Horrorfilme herausgebracht, auf der ganzen Welt. Da ist es kein Wunder, dass sich eine gewisse Ernüchterung einstellt, weil man das alles schonmal gesehen hat. Paradebeispiel Zombiefilme - gibt es massenhaft, aber originelle Varianten findet man nur selten - zum Beispiel in The Girl With All The Gifts (2016). 

Generell gibt es wenige originelle Horrorfilme. Ein paar Beispiele sind The Babadook (2014), It Follows (2014), Get Out (2017), I'm Thinking of Ending Things (2020). Das soll natürlich nicht heißen, dass unoriginelle Filme automatisch schlecht sind - Paradebeispiel dafür ist A Quiet Place (2018).

Umso glücklicher bin ich, dass ich mit Come True (2020) einen (zumindest teilweise) originellen Science Fiction-Thriller entdecken konnte. Sarah Dunn, eine achtzehnjährige Schülerin, hat Schlafprobleme. Um dem auf die Spur zu kommen, nimmt sie an einer Studie in einem Schlaflabor teil, die aufschlussreiche Ergebnisse liefert. Das ist ein intelligenter Film, der dem visual storytelling generell Vorrang gibt vor expositorischen Dialogen oder voiceovers. Wir sehen schöne (klassische) Traumsequenzen und erleben mit, wie Sarah nach und nach von Alpträumen heimgesucht wird. Und das alles wird begleitet von einem tollen, immer präsenten Soundtrack, der die surreale Atmosphäre des Films unterstützt.

Klar, das klingt natürlich sehr altbacken. Schön ist aber, dass der Film keine Klischee-Alpträume zeigt, sondern sich einem ganz realen Problem vieler Schläfer widmet - Schlafparalyse. Wach werden, aber der Körper ist noch nicht bereit. Halluzinationen (genauer: eine ganz bestimmte Halluzination), die Angst machen, kombiniert mit der Unfähigkeit, die eigenen Gelenke bewegen zu können um zu "entkommen". Der Film bleibt bei diesem realen Phänomen und denkt sich keine Monster aus, die plötzlich real werden.

Der interessanteste Punkt ist für mich allerdings das Ende, denn es stellt den gesamten Film auf den Kopf und nimmt ihm den psychological horror-Tenor. Es löst Gedankenzüge aus, wodurch der Film nachwirkt und zu wiederholtem Anschauen einlädt: Ein ganz klassisches mindfuck movie, das ich hiermit in meine Liste (Links sind Links) aufnehme. Ich liebe mind trips.

Donnerstag, 16. September 2021

Hitch would smile

Oriol Paulo

vorweg: Ich muss heute etwas aus der Kategorie "Aspi-Heaven" schreiben, sonst implodiere ich. Diese Woche läuft bisher echt nicht gut.

Every now and then I stumble across a new director whose style I really like. Examples are Ari Aster (Hereditary, Midsommar) or Peter Strickland (Berberian Sound Studio, In Fabric). I then look up their oeuvre in the hope of finding new films that I might like. Of course, over the years a director's style may change, the quality might deteriorate (I really miss Seventies' and Eighties' Dario Argento). Still, there is always the chance of finding a masterpiece.

The Spanish director Oriol Paulo has not yet created a masterpiece, but I really like his style. Obviously influenced by Alfred Hitchcock, his mystery thrillers have labyrinthine plots with a lot of twists and turns, and even if the endings might be predictable for some, it is the ride that really counts. Paulo has visual flair, wonderful music, actors that he uses in several films (e.g. Ana Wagener, Mario Casas) and who supply him with intense acting to carry a story that might sometimes not only be a little improbable, but completely impossible.

I don't care about that. His thrillers are thrilling, and even if they don't belong to the category of films I can watch over and over again I am eating up everything he presents. Sometimes there is a science fiction element that I dig, and even if his films are a bit trashy, not really original and often formulaic by the book, the execution is good.

I will recommend the following films and miniseries:

El Cuerpo (The Body, 2012)

Durante la tormenta (Parallelwelten, 2018)

Contratiempo (Der unsichtbare Gast, 2016)

El Inocente (Kein Friede den Toten, 2021)

Give Contratiempo a try and see if you like his style - I certainly do. And I love listening to the Spanish language.

post scriptum: Das hat gut getan! Paulos Filme sind auf Netflix zu finden.