Donnerstag, 16. Oktober 2025

Hals- und Zahnbruch, Teil 2


von gestern

Offensichtlich lebe ich noch - wobei das ja heute abgesehen von dem abgebrochenen Zahn nicht so schlimm sein sollte, es ging nur um den Abdruck für die Brücke. Umso intensiver ist die Panikattacke ausgefallen, als die Zahnarzthelferin zur Begrüßung zu mir meinte: "So, heute wollen wir ja bei ihnen die Pfeilerzähne zurechtschleifen und die Abdrücke nehmen." Dass es mehrere Abdrücke werden sollten - who cares, aber bei dem Wort "zurechtschleifen" ist mir direkt wieder eingefallen, wie sehr das letztesmal bei dem hintesten Zahn wehgetan hat, und natürlich hat sich direkt die Angst bei mir eingestellt, dass es diesmal wieder so werden würde. 

Von dem Moment an habe ich nur noch auf die 4-2-6-Atmung geachtet. Betäubung rein, super, erste Abdrücke, eine gefühlte Ewigkeit Schleifgeräusche und dann sollte ich ausspülen. Wie cool, und es hat überhaupt nicht wehgetan! "So, und jetzt den hinteren Zahn" - oh nein, der kommt jetzt erst? Und schon bin ich wieder verkrampft - und diesmal tut es wieder weh, und ich vermute, die meisten von Euch kennen das, wenn sich das Schleifgeräusch ändert und dann so ein fieser Schmerz langsam ankommt, und man hofft nur, dass er gleich fertig ist - aber er bohrt weiter, mit etwas, mehr Druck, der Schmerz wird stärker, 4-2-6 klappt nur noch im Ansatz - naja, dann muss eben "noch ein Schluck [Lidocain] rein"...

Lange Rede, kurzer Sinn, immerhin einen Schritt weiter. In einer Woche geht es wieder los, dann wird die Brücke eingesetzt. Jetzt kann ich erstmal in den Herbstferien ankommen - naja, wovon denn? Der Arbeitsmarkt an Schulen in Kiel und Umkreisen ist nach wie vor leergefegt. Aber an alle von Euch, die morgen ihren letzten Unterrichtstag haben:

Kommt gut in die Ferien! 

Dienstag, 14. Oktober 2025

Hals- und Zahnbruch!


So, morgen früh ist es mal wieder soweit: Ich werde daran erinnert, warum es sich lohnt, bei der eigenen Gesundheit nicht allzu schnell zum nächsten Tagesordnungspunkt weiterzugehen. 

Mir ist es vor zwei Jahren nicht aufgefallen, dass ich abgenommen hatte. Ich bin von KollegInnen darauf angesprochen, aber was soll schon sein, mein Gewicht ist immer etwas hin- und hergependelt. Zu Beginn meines Studiums war ich auf 78kg runter, sah zwar aus wie ein Hungerhaken, aber mir ist das nie bewusst geworden, weil ich mich täglich im Spiegel gesehen hatte und kleine Veränderungen nie wahrgenommen hatte. 

Erst, als ich mein Foto an der Kollegiumswand meiner letzten Schule gesehen hatte, wurde es doch etwas gruselig, mit hervortretenden Wangenknochen und claviculae, aber ich hatte es wieder abgetan und auf das Sonnenlicht und den Schatten geschoben. Dann kam da diese eine Mathestunde, in der ich schwarz auf weiß sah, dass ich nur noch 68kg wog - das kam dann wie ein Schock, und dann wurde mir auch erst klar, warum ich die Treppen in meine Wohnung im dritten Stock meistens nicht mehr am Stück schaffte.

Logisch - woher sollte mein Körper die Energie nehmen, wenn er kaum noch Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen hatte? Denn ich hatte damals reichlich gegessen und trotzdem immer weiter abgenommen. Und daraus ließ sich dann auch erklären, warum meine Fingernägel gebrochen, eingerissen und splittrig waren. 

Und wenn ich etwas früher nachgedacht hätte, hätte ich mir auch denken können, dass durch den Nährstoffmangel auch meine Zähne nach zwei Jahren bruchanfälliger geworden waren - kein Wunder, dass innerhalb von einem Jahr drei Zähne abgebrochen sind. Bis auf den neulichen Backenzahn ließ sich das ja alles sanieren; Grund zum Aufatmen gibt es trotz anschlagender Therapie noch nicht, denn so ist mir vor drei Wochen wieder ein Stück von einem Zahn abgebröselt. 

Also darf ich morgen früh um fünf Uhr mit meinem Wecker aufstehen, ansatzweise menschlich werden und ab zum Zahnarzt, der mich noch irgendwie vor den ersten Patienten des Tages geschoben hatte: Zeit für den Abdruck (ich freue mich schon sehr auf das Gefühl) für die Brücke und für den abgebrochenen Zahn. Diesmal gibt es das Sedativum direkt vom Zahnarzt, denn mir ist am hintersten Backenzahn ein Stück abgebrochen - genau die Stelle, an der (im anderen Quadranten) das Anschleifen für die Brücke letztes Mal ziemlich wehgetan hatte, und damit ich diesmal nicht wieder so verkrampfe wie damals, gibt es anstelle eines Anxiolytikums eben ein Sedativum - eine Runde dösen im Zahnarztstuhl, mit einer Wirkdauer, die gut auf die gesamte Behandlungsdauer zugeschnitten ist.

Aber es gibt auch noch eine gute Nachricht: Meine Bewerbungsunterlagen sind aktualisiert; die Bewerbungen im automatischen Bewerbungsverfahren sind immer sechs Monate gültig und müssen dann aktualisiert werden. Bisher hatte ich nach einem halben Jahr immer wieder etwas Neues gefunden, aber Dank des Kürzungswahns im SH-Bildungswesen gibt es diesmal weiterhin keine Perspektive. Okay, war also nur eine halb-gute Nachricht.

Also ab die Post, damit ich morgen vormittag eine "richtig" gute Nachricht vermelden kann! ;-)