Freitag, 27. Juni 2025

Die erste Infusion


vorweg: Das gilt natürlich nicht nur für Autisten, und nicht für alle Autisten, aber während der Kieler Woche in die Stadt zu bummeln, um etwas einzukaufen, hat etwas von Selbstfolter; es sind noch viel mehr unberechenbare Menschen unterwegs, die plötzlich stehenbleiben oder die Richtung ändern, es ist laut, ich werde mit unterschiedlichen Sprachen beschallt und möchte eigentlich nur wieder so schnell wie möglich nach Hause. In einem übervollen Bus.

Okay, die Infusion liegt jetzt schon ein paar Tage zurück; am Montag high noon war es soweit, Termin bei'm Gastroenterologen in Elmschenhagen. Von meinem behandelnden Arzt habe ich gar nicht so viel mitbekommen, das hat eigentlich alles die Arzthelferin gemacht - Zugang am linken Arm legen, Medikamentenlösung anschließen und an diesen Tropf-Garderobenständer hängen, dann hat sie mir noch eine Klingel in die Hand gedrückt für Notfälle und mir gute Entspannung gewünscht. Passend, denn dann habe ich zwei Stunden lang einfach nur dagelegen.

Ich muss zwischendurch eingeschlafen sein. Das kann an der halben Tablette Beruhigungsmittel vorher gelegen haben - ich fand das nicht unschön, denn es hat mir die Angst genommen und die Zeit ist schnell rumgegangen. Mein nächster Termin ist in zwei Wochen, da mache ich das vermutlich wieder so.

Und was war das jetzt genau für ein Medikament, mit dem man mich da hat volllaufen lassen? Ein Antikörper - aber mehr kann ich im Moment noch gar nicht dazu sagen, weil ich viel zu aufgeregt war. Infliximab. Vielleicht denke ich ja nächstes Mal daran, genauer nachzufragen. Jedenfalls hatte ich keinerlei spürbare (Neben-)Wirkungen, kein Schwindel, keine Übelkeit, gar nix. So darf es wirklich weitergehen, und wenn dann die gewünschte Wirkung erreicht wird, dann kann ich das Kortison erstmal ausschleichen.

Das war wirklich ein sehr positiver Arzttermin.

post scriptum: Na, wer erkennt die Frau auf dem Bild wieder? ;-)

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