Ich stelle fest, dass mich die erste Schulwoche vollkommen überfordert hat. Die Kollegen wiedersehen, die Schüler wiedersehen nach so langer Zeit. Den Unterrichtsversuch Videospiele weiterführen. Neue Corona-Maßnahmen, Verdacht auf HB/Aspi bei einer Schülerin und nebenbei eines der besten Videospiele erleben, die ich bisher gespielt habe, und als Abschluss Erkältung am Wochenende. Ursprünglich wollte ich meine Eltern an der Westküste besuchen, aber meine Mutter hat - weise, weise - vorgeschlagen, den Besuch um zwei Wochen zu verschieben, bis ich wieder im Tritt bin.
Acht Wochen ohne Unterricht, ohne Schule, das ist wahrscheinlich auch für neurotypische Menschen nicht einfach so umzustellen. Für den Aspi, der sich auf einen "Krankheits-Alltag" umgestellt hatte, ist das noch eine Spur schwieriger. Aber, und das bleibt immerhin zu erwähnen, es war eine tolle Woche. Viele neue Eindrücke, das Gefühl, dass einige Schüler sich tatsächlich freuen, dass Dr Hilarius wieder da ist. Vielleicht schaffe ich es in der nächsten Woche, das Chaos etwas abzuarbeiten, und vielleicht schaffe ich es endlich, den neuen Psychologen-Termin anzupeilen.
Ich hätte nicht gedacht, dass grauer Alltag eine schöne Sache sein kann, aber er bietet Regelmäßigkeit, Sicherheit (so denn möglich), eine Art Ariadnefaden durch das Gewirr der Unvorhersehbarkeiten.
Kann losgehen (mit Zeugniskonferenzen an den nächsten drei Tagen, hochspannend)!
post scriptum: Die Neuverfilmung von Frank Herberts "Dune" durch Denis Villeneuve (2021) ist schön anzusehen und anzuhören [und weckt viele Erinnerungen an "Blade Runner 2049" (2017)], aber ich muss zugeben, sie hat mir wieder Lust auf die Verfilmung von David Lynch (1984) gemacht. Der alte Film mag zusammenhanglos, surreal und dreamlike sein - Lynch eben - aber ich glaube, er gefällt mir besser als der Neue, vielleicht gerade wegen seiner Skurrilitäten; Villeneuves Film ist auf Hochglanz poliert und massentauglich, soweit man bei der Romanvorlage von Massentauglichkeit sprechen kann. I prefer films with an edge.
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