Montag, 11. Oktober 2021

Guilty Pleasure One


Death by Chocolate
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Ich weiß nicht mehr, wann ich diesen Namen für ein Dessert zum ersten Mal gehört habe, aber er ist hängengeblieben. Ich wollte einmal im Leben einen Death by Chocolate machen, und wer könnte ein passenderes Opfer dafür sein als die große Buba? Sie hat Pellworm für die Herbstferien verlassen und wir poltern das Haus in den Wahnsinn. Schokolade gehört - leider - dazu.

Also gehe ich zu Rewe - Nebengedanke: Es ist erschreckend, wie viele Produkte "Rewe Feine Welt" kopiert. Ich bekomme ein bisschen Angst vor dem Rewe-Wachstum, gleichzeitig blitzt es irgendwo im Gehirn, daraus eine absurde Geschichte für den Blog zu machen.

Jedenfalls stehe ich vor dem Backwarenregal. Fünfzehn Meter Regale voller potentieller Death by Chocolate-Zutaten. Was nehme ich also? Natürlich könnte ich "selber" backen, aber ich nehme eine Brownie-Backmischung als Grundlage. Dann geht es an das Regal mit Extras. Dort finde ich große, backfeste Schokostücke, die nehme ich mit. Dreimal: Vollmilch, Weiß und Karamell. Damit dürften die Brownies schön schlotzig werden.

Allerdings habe ich durch meinen Confiseriegenuss gelernt, dass die Konsistenz ganz wichtig ist - etwas Knackiges in all' dem Schlotz wäre gut. Cashews wären perfekt, aber ausgerechnet im großen Rewe Zennnnntruwah gibt es keine Cashewkerne. Also nehme ich eine Packung Haselnusskrokant mit. Jetzt brauche ich nur noch irgendein topping für die Brownies. Normalerweise nehme ich Kuvertüre, aber die wird so fest, und für mich bedeutet Death by Chocolate, dass ich in etwas Weiches hineinbeißen werde. Also nehme ich sowohl Haselnussglasur als auch ein Päckchen Haselnussnougat mit. Die fette Schnecke wird sterben. Soll sie ja auch, sonst wäre der Name nicht verdient.

Und dann, zuhause angekommen, die Zubereitung. Teig ist schnell angerührt, und dann könnte ich ja einige der Schokostücke unterrühren. Aber ich bin ein Aspi, und "einige" existiert in meinem Backparadigma nicht - ganz oder gar nicht. Also werfe ich einhundert Gramm Schokostücke in den Teig. Vollmilch. Dazu einhundert Gramm Stücke in Weiß und dann auch noch einhundert Gramm Stücke Karamell. Und gut hundert Gramm vom Haselnusskrokant. Oh... die Backmischung hatte auch noch fünfzig Gramm Schokostücke mit dabei? Ab in den Teig!

Das war kein Teig mit Schokostückchen mehr, das waren Schokostücke mit Teig. In die Backform - und kaum zu glauben, aber die Brownies sind bei'm Backen tatsächlich hochgegangen. Danach allerdings wieder komplett zusammengeklatscht, und ich hatte eine Ahnung, was dabei herausgekommen sein könnte.


Dann habe ich Nougat und Glasur im Wasserbad erwärmt, miteinander verrührt und über die "Browniemasse" gegossen.


Abschließend dann noch der Rest des Krokant als kleiner Berg obendrauf. Ehrfürchtig blicke ich auf das Backwerk. Mir ist klar, dass ich das nur mit einem Löffel werde essen können. Ich nehme einen Teelöffel und grabe mir ein Stück heraus, ab in den Mund und

Dr Hilarius

1983 - 2021

rest in Fett

post scriptum: Immerhin nehmen die Brownies Dir die Angst vor dem Zahnarzt; die Zähne lösen sich direkt im Mund auf und es gibt keine Probleme mehr.

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